Code 46

Film: Code 46
Länge:
92 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Michael Winterbottom
Darsteller:
Tim Robbins, Samantha Morton, Om Puri, Jeanne Balibar, Togo Igawa u. a.
Genre:
Großstadtfilm , Love Story , Science-Fiction
Land:
Großbritannien, 2003

In einer nahen Zukunft hat die Klimaerwärmung dafür gesorgt, dass die einen Menschen in wüstenähnlichen Gebieten leben, die anderen in völlig überbevölkerten Megastädten. Das Reisen ist stark eingeschränkt, man benötigt dazu so genannte Papellen, eine Kombination aus Identitätsausweis, Visum und Versicherungsschein. Immer wieder geraten gefälschte Papellen in Umlauf. Der verheiratete Versicherungsagent William wird daher eines Tages von Seattle nach Shanghai beordert, um in der Sphinx Corporation einen derartigen Fall aufzudecken. Er verliebt sich jedoch in die Hauptverdächtige Maria. Kurz darauf wird die geschwängerte Frau wegen eines sogenannten Code-46-Verstoßes verhaftet und ins Krankenhaus gebracht, um die Schwangerschaft zu beenden. Menschen mit ähnlichem genetischen Profil dürfen dem Code zufolge keine Kinder zeugen. Unterdessen findet William heraus, dass Maria die gleiche genetische Identität besitzt wie seine Mutter. Michael Winterbottom hat seinen gesellschaftskritischen Science-Fiction-Film eher sperrig, denn als spannenden Thriller inszeniert. Die Recherchen des Versicherungsagenten werden bewusst unterspielt, selbst die Liebesbeziehung kann sich im autokratischen Überwachungsstaat nur schlecht entfalten. Viele Details erschließen sich erst langsam, die Zuschauer sind gefordert, selbst zu kombinieren und Schlüsse zu ziehen. Doch gerade dadurch gewinnt der optisch eher kühl gehaltene Film an Glaubwürdigkeit und Eindringlichkeit, macht die Absurditäten eines Systems anschaulich, in dem die Freiheit des Einzelnen stark eingeschränkt ist und nahezu alle Lebensbereiche einer strengen Kontrolle unterliegen. Zugleich ist er sehr ästhetisch inszeniert und darstellerisch auch deshalb so sehenswert, weil wenig gesprochen wird und Gefühle vor allem über Körpersprache und durch besondere Bildeinstellungen vermittelt werden. Nichts für den schnellen Konsum also, aber als Kunstfilm von großem Reiz und zugleich eine deutliche Warnung vor gegenwärtigen gesellschaftlichen Entwicklungen. DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9 Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1; dts Sprachen: Deutsch, Englisch Untertitel: Deutsch DVD-Extras: Entfallene Szenen, Making of, Bio- und Filmografien, Originaltrailer

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDSunfilm

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (37. Woche 2005).