Cargo - Da draußen bist du allein

Die Erde ist verwüstet und die Menschheit lebt auf riesigen überfüllten Raumstationen. Einige wenige - wenn sie genug Geld für den Flug haben oder bei einer speziellen Lotterie gewinnen - dürfen auf den paradiesischen Planeten Rhea übersiedeln. Laura Portmann träumt davon, beflügelt durch Botschaften ihrer Schwester, die bereits dort lebt. Laura will das Geld für Rhea durch einen extremen Job verdienen. Sie lässt sich auf dem klapprigen Frachtschiff Kassandra als Bordärztin anheuern. Vier Jahre Flug zu einer im Bau befindlichen Raumstation, vier Jahre zurück, die meiste Zeit im Kälteschlaf. In regelmäßigen Abständen wird Laura geweckt, denn einer muss Wache schieben. Für Wochen ist sie neben ihren kälteschlafenden Kollegen allein auf dem riesigen Schiff. Aber ist sie wirklich allein? Und was hat es mit der Ladung auf sich, die scheinbar nicht das ist, was in den Frachtpapieren steht.

Das Umwerfende an „Cargo“ ist das Design. Die Schweizer Produktion, die bewusst für den Weltmarkt gedreht wurde, sieht wirklich nach Blockbuster aus. Die gigantischen Raumstationen, der schier bodenlose Frachtraum der Kassandra - das hat Oscar-Format. Und am Design, bis hin zur Gestaltung der Infos und Werbesendungen im TV, kann sich der Zuschauer die 117 Filmminuten entlang hangeln, wenn dem Buch zwischendurch die Puste ausgeht. Die Story, die mit Horror-Elementen zu ihrem Thriller-Kern führt, hat starke Momente, aber Schwächen in der Länge. Zwei Regisseure und sieben (!) Drehbuchautoren haben es trotz Anleihen bei „Alien“ und „Event Horizon“ nicht geschafft, dem Film Dynamik und Konzentration zu verleihen. Trotzdem ist „Cargo“ wegen seiner visuellen Qualität ein Film, den jeder Science-Fiction-Fan gesehen haben sollte.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Featurettes, Entfallene Szenen, Outtakes, Bildergalerie, Trailer

Die Bonus-DVD gibt einen wunderbaren Einblick in die Produktion, die mit wenigen Mitteln nach dem ganz großen Wurf schielt. Ivan Engler: „Man siegt nicht, wenn man der Größte oder Schnellste ist, sondern wenn man seinen Traum lebt.“ Sehr sympathisch.

Albert Schwarzer