Brecht

Länge:
180 Minuten (Blu-ray: 180 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
16.01.2019
Regie:
Dr. Heinrich Breloer
Darsteller:
Tom Schilling, Burghart Klaußner, Adele Neuhauser
Genre:
Biopic
Land:
Deutschland, 2019

Bertolt Brecht, ein Mann, der die Frauen durch seine Worte zu verzaubern und zu verführen wusste – so zeigt Dokudrama-Spezialist Heinrich Breloer (Die Manns – Ein Jahrhundertroman) im ersten Teil seines 3-stündigen Biopics den Dramatiker und politischen Denker Bert Brecht, eine der Ikonen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Die amourösen Abenteuer des selbstbewussten jungen Brecht, aber auch sein politisches Engagement schon als Schüler gegen den Krieg in den Zeiten des 1. Weltkriegs, in denen Militarismus und Nationalismus als höchste Werte galten, die anzuzweifeln mit Gefahr und persönlichen Nachteilen verbunden waren, werden gezeigt, ebenso wie Brechts erste Versuche als Lyriker und Stückeschreiber in Augsburg Fuß zu fassen. Die Aufführung seines Stücks „Trommeln in der Nacht“ lässt auch renommierte Theaterkritiker aus der Hauptstadt auf den jungen Dramatiker aufmerksam werden. Mit seinem Freund, dem Bühnenbildner Caspar Neher, schafft er den Sprung in die Berliner Kulturszene, wo er in der Schauspielerin Helene Weigel seine große Liebe findet. Sein Stück „Die Dreigroschenoper“, gespielt am Theater am Schiffbauerdamm, macht Brecht schließlich weltberühmt. Brechts linkes politisches Engagement beleuchtet Breloer im ersten Teil seines Dokudramas nur am Rande; im zweiten Teil wird Brecht dann nach seiner Rückkehr aus dem Exil in den Ostteil Deutschlands gezeigt. Zusammen mit Helene Weigel kämpft er um ein eigenes Theater, das er mit dem „Berliner Ensemble“ dann schließlich auch bekommt. Zur Einparteienherrschaft der SED verhält Brecht sich kritisch solidarisch, auch dann noch als enge Mitarbeiter verhaftet werden und er sogar von deren Folterung erfährt. Mit 58 Jahren stirbt Brecht in Ostberlin. Er arbeitete an seinem letzten Stück über den italienischen Philosophen und Forscher Galileo Galilei, der wie Brecht – so zeigt es Breloer – zwischen Wahrheit und Verleugnung angesichts (kirchen-)politischer Inquisition hin- und hergerissen war.

Wie in seinen früheren Arbeiten, damals noch in enger Zusammenarbeit mit dem NDR-Redakteur, Autor und Regisseur Horst Königstein, der 2013 verstarb, verbindet Breloer auch in „Brecht“ Spielszenen mit Statements von Zeitzeugen sowie historischem Archivmaterial und zeichnet so durchweg in chronologischer Erzählung die Biographie des berühmten Schriftstellers als öffentliche und private Figur vor den Hintergründen der wechselvollen Zeitläufte nach. Schade nur, dass Brechts Exilzeit und sein künstlerisches Leben in Dänemark, später in den USA nur am Rande Erwähnung findet.


„Brecht“ erlebte im Rahmen der diesjährigen Berlinale seine Erstaufführung und wird anschließend im Kino präsentiert. Das Doku-Drama wird ab 27. März 2019 als Zweiteiler auch in der ARD zu sehen sein.

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Dt. f. Sehg.

Untertitel: Deutsch, Englisch, Dt. f. Hörg.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (13. Woche 2019).