Bonnie & Bonnie

Länge:
90 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
24.10.2019
Regie:
Ali Hakim
Darsteller:
Emma Drogunova (Yara), Sarah Mahita (Kiki), Slavko Popadic, Kasem Hoxha, Emma Torner, Miguel Ribeiro Da Saude, Milena Tscharntke
Genre:
Drama , Love Story
Land:
Deutschland, 2019

Die 17jährige Yara lebt mit ihrem aus Albanien stammenden Vater, dem älteren Bruder und der kleinen Schwester in Hamburg-Wilhelmsburg. Sie arbeitet in einem Kiosk und schmeißt den Familienhaushalt. Der konservativ eingestellte Vater und Bruder geben ihr dabei ein ziemliches Korsett an Verpflichtungen und haben ein wachsames Auge auf sie. So ist auch schon geplant, wen Yara heiraten soll. Unbeschwerte Freiheit und Albernheit erlebt sie beim Pranken mit ihrer Clique.
Dabei läuft sie Kiki über den Weg. Statt dass Yara ihr einen Streich spielen kann, setzt Kiki sich zur Wehr und Yara ein Messer an den Hals. Doch die Begegnung macht etwas mit Yara. Sie ist völlig geflasht von der selbstbewussten Kiki. Und dieser, vorbestraft und aufgewachsen in Jugendheimen, geht es nicht anders. Die beiden jungen Frauen verlieben sich ineinander. Vor ihrer Familie versucht Yara die Beziehung zu verheimlichen. Erfolglos. Vater und Bruder versuchen, Yara von Kiki zu trennen. Doch Kiki gibt sich nicht zufrieden und die beiden brechen aus, notfalls mit Gewalt.

Mit welcher Intensität und Unbedingtheit einen die Liebe treffen kann, macht „Bonnie & Bonnie" unmissverständlich klar. Yara und Kiki sind vom Blitz getroffen und damit bereit, gegen alle Widerstände zu kämpfen. Emma Drogunova und Sarah Mahita verkörpern die beiden jungen Frauen mit unbeschwerter Rotzigkeit wie großer Leidenschaft. Das entschädigt dafür, dass die Figuren leider etwas eindimensional bleiben und der Verlauf der Geschichte einer jungen Frau, die sich zwischen Unabhängigkeit und ihrer Familie entscheiden muss, recht erwartbar ist. In seinem Debütfilm interessiert sich Ali Hakim eher für große Gesten als für feinsinnige Beobachtung. Das könnte überzeugend wirken, hätte der Film einen starken, modernen visuellen Look. Doch Kameraführung, Farbgestaltung, Schnitt sind eher schlicht und lassen leider eher an ein öffentlich-rechtliches Fernsehspiel denken als an Kino. Das ist schade, denn Geschichte und Figurenkonstellation haben durchaus das Potential, reizvoll zu sein, bleiben aber hinter ihren Möglichkeiten.

Kirsten Loose

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