Bloodshot

Länge:
110 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Dave Wilson (II)
Darsteller:
Vin Diesel (Ray/Bloodshot), Toby Kebbell (Martin Axe), Guy Pearce (Dr. Emil Harting), Eiza Gonzalez (KT), Sam Heughan (Jimmy Dalton), Siddharth Dhananjay (Eric), Lamorne Morris (Wilfred Wigans), Jóhannes Haukur Jóhannesson (Nick Baris) u.a.
Genre:
Action , Science-Fiction
Land:
USA, 2020

Zwischen den omnipräsenten Comic-Universen von Marvel und DC scheint wenig Raum für weitere Superhelden zu sein. Trotzdem gibt es sie – zum Glück! Mit „Bloodshot“ ist nun ein weiterer Versuch gestartet, sich in der Szene Gehör zu verschaffen. Für den großen Erfolg reicht es damit zwar leider nicht, aber der Film mit Action-Star Vin Diesel in der Hauptrolle ist auf jeden Fall sehenswert:

Der Elite-Soldat Ray erwacht in einem geheimen Forschungslabor, nachdem er eigentlich tot sein sollte. Nun ist er ein Prototyp – zusammengesetzt aus einem Schwarm winziger Nanobots, die ihm übernatürliche Kraft verleihen und die ihn nahezu unsterblich machen. Diese Fähigkeiten soll er nutzen, um im Spezial-Team des Milliardärs Dr. Emil Harting geheime Missionen zu absolvieren. Gemeinsam mit anderen, denen Harting das Leben gerettet und die er mithilfe seiner Technologie stärker gemacht hat.

Ray hält das alles zunächst für einen Scherz, aber die körperlichen Verbesserungen gefallen ihm. Dann kehrt die Erinnerung zurück: Wie er nach einem erfolgreichen Einsatz mit seiner Frau Gina im Urlaub war und dort von den Drahtziehern überrascht wurde. Und wie erst Gina vor seinen Augen hingerichtet wurde und dann er selbst. Er hatte Rache geschworen. Nun mit seinen neuen Kräften kann ihn nichts und niemand davon abhalten. Nur zeigt sich schon bald, dass er nicht zum ersten Mal Rache übt. Und dass Harting seine Erinnerung manipuliert, um ihn als Waffe für seine egoistischen Pläne zu benutzen.

Es ist eine Rolle, die Vin Diesel wie auf den Leib geschneidert scheint: knallhart, mit ordentlich Power und Feuerkraft unterwegs, und zugleich der romantische Held, der für sein Mädchen alles platt macht. Schon ein bisschen viel Schubladendenken für das Jahr 2020! Aber das macht nichts – immerhin zeigt sich schon bald, dass der Film ganz bewusst mit diesen Klischees spielt. Denn die große Leidensgeschichte, die Bloodshot so in Rage bringt und zu seinem Rachefeldzug treibt, ist bloß erdacht von einem Programmierer, der zu viele schlechte Actionfilme gesehen hat.

Dass die Story auch nach diesem Twist nicht gerade Maßstäbe setzt, ist absolut verzeihbar. Dafür gibt es nämlich eine ordentliche Portion Action mit einigen richtig guten Szenen (z. B. ein Showdown im Tunnel in einer atmosphärischen „Schneelandschaft“ aus Mehl) und leicht durchscheinbarer Selbstironie. Wer also beim „Fast & Furious“-Star in der Hauptrolle nicht gerade einen neuen Hamlet erwartet, kommt hier durchaus auf seine Kosten. Wobei es aktuell leider unwahrscheinlich scheint, dass die Story fortgesetzt wird. Denn während der dahinterstehenden Comic-Verlag Vailant schon sein eigenes Kino-Universum geplant hat, lassen der eher maue Start und bisherige Lizenzverhandlungen nur wenig Hoffnung. Aber es wird sich wohl noch zeigen, ob und in welcher Form wir Bloodshot das nächste Mal begegnen. Und wer sehen möchte, wie dieses Universum in etwa aussehen könnte, findet hier den Zusammenschnitt einer Webserie von Valiant.

Marius Hanke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16. Woche 2020).