Ben Hur

11 Oscars gewann die dreieinhalbstündige Romanverfilmung „Ben Hur“ von William Wyler aus dem Jahr 1959. Mit seinen 16, 2 Millionen Dollar Produktionskosten, 365 Sprecherrollen, 50.000 Statisten, über eine Million Requisiten und einem Drehverhältnis von 263:1 ging dieser Monumentalfilm als die mit dem bisher größten Aufwand hergestellte Produktion in die Filmgeschichte ein. Die legendäre, neunminütige Szene vom Wagenrennen im antiken Rom wurde zum Markenzeichen dieses Filmklassikers. Ihn erneut zu verfilmen, ist ein Wagnis. Der russische Regisseur und Produzent Timur Bekmambetow, berühmt geworden mit seinen beiden Fantasythrillern „Wächter der Nacht“ und „Wächter des Tages“ sowie seinem ersten Hollywood-Film „Wanted", ist dieses Wagnis eingegangen.

In der Geschichte geht es um einen Bruderzwist, angesiedelt im antiken Rom, vor dem Hintergrund des Wirkens und der Kreuzigung von Jesus. Der jüdische Aristokratensohn Judah Ben Hur wächst zusammen mit seinem Adoptivbruder Messala, einem Römer von Geburt aus, auf. Sie verbindet eine enge Freundschaft, bis Messala sich als Andersgläubiger im römischen Heer verdingt, aufsteigt und als Adlatus von Pontius Pilatus nach Jerusalem zurückkehrt. Seine Aufgabe ist es, die Leute, die sich gegen die Römer stellen, ausfindig zu machen und auszuliefern. Judah soll ihm dabei behilflich sein. Doch als dieser sich weigert und durch einen dummen Zufall vom Dach seines Hauses ein Attentat auf den Statthalter versucht wird, nimmt Messala seine einstige Ziehfamilie gefangen und lässt Judah als Sklave auf eine Galeere bringen. Aus den Freunden werden erbitterte Feinde. Als Judah sich nach Jahren aus der Sklaverei befreien kann und er durch den reichen afrikanischen Scheich Ilderim zurück nach Jerusalem kommt, schwört er sich, an Messala Rache zu nehmen. Ilderim lässt Judah als Wagenlenker ausbilden, damit er beim berühmten großen Wagenrennen im Circus Maximus seinen einstigen Freund besiegen und damit ein Zeichen des Triumphes gegenüber dem römischen Imperium setzen kann.

Um es direkt zu sagen, was Bekmambetow an dieser Geschichte so fasziniert hat, dass er sie unbedingt neu verfilmen wollte, wird nicht ganz klar. Die Dramatik, die großen Themen dieses Stoffes, wie Freundschaft, Verrat, Rache, Krieg, Gewalt, (Meinungs- und Religions-) Freiheit, werden mehr oder weniger hinuntergebrochen auf eine konventionelle Familiengeschichte und recht gefällig dargestellt. Mit Jack Huston („Kill Your Darlings – Junge Wilde“, „Die Kunst des Liebens“) und Toby Kebbell („Fantastic 4“,„Planet der Affen: Revolution“, „Warcraft: The Beginning“) in den tragenden Rollen sorgt dieser „Sandalenfilm“ für gute Unterhaltung. Die Kriegsszenen, besonders die Szene, als Judahs Schiff angegriffen wird und er sich befreien kann, sind aufwändig und professionell sowie mit der nötigen Spannung inszeniert. Den Höhepunkt bildet dann die berühmte Wagenrennen-Szene, hier ungefähr zwölf Minuten lang und mit einer Dramatik ins Bild gebracht, von der man sich – wie schon gesagt – mehr in diesem Film gewünscht hätte.

Blu-ray-Bildformat:1:1,78/1080p
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch dts HD 7.1 MA/Französisch DD 5.1/Spanisch DD 5.1/Italienisch DD 5.1/Japanisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Spanisch/Italienisch/Dänisch/Finnisch/Japanisch/Niederländisch/Norwegisch/Schwedisch

Barbara Felsmann