Baymax

Länge:
98 Minuten (Blu-ray: 102 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 10 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
Don Hall, Chris Williams
Darsteller:
Ryan Potter/Amadeus Strobl (Originalstimme/deutsche Stimme Hiro Hamada), Scott Adsit/Bastian Pastewka (Baymax), Daniel Henney/Daniel Fehlow (Tadashi Hamada), James Cromwell/Ronald Nitschke (Professor Callaghan)
Genre:
Animation
Land:
USA, 2014

Ein Disney-Film mit handfesten Marvel-Einflüssen. Was seltsam klingt, funktioniert am Ende erstaunlich gut: Der Teenager Hiro Hamada ist ein wahres Technik-Genie, nutzt seine Fähigkeiten zunächst aber nur für illegale Roboter-Wettkämpfe. Erst als sein großer Bruder Tadashi ihn in die Forscherwelt der technischen Universität von San Fransokyo einführt, erkennt der kleine Tüftler, dass er sein Wissen auch sinnvoll einsetzen kann. Um einen Platz an der renommierten Hochschule zu ergattern, entwickelt Hiro telepathisch gesteuerte Miniroboter und sorgt mit diesen bei einer Präsentationsveranstaltung für großes Aufsehen. Viel Grund zur Freude hat der Jugendliche allerdings nicht. Denn kurz darauf kommen Tadashi und der berühmte Professor Callaghan bei einem verheerenden Brand ums Leben. Von Trauer zerfressen, stößt Hiro schließlich auf eine der letzten Erfindungen seines Bruders: den aufblasbaren Gesundheitsassistenten Baymax, der fortan versucht, den Teenager wieder aufzumuntern. Gemeinsam mit Tadashis Freunden muss sich das ungewöhnliche Duo schon bald einem maskierten Bösewicht entgegenstellen, der ihre Stadt bedroht.

Bis der auf einer Marvel-Comic-Reihe basierende Film sein recht konventionell gestricktes Superhelden-Szenario losbrechen lässt, dauert es zum Glück eine ganze Weile, da fürs Erste die Figuren und ihre Beziehungen im Mittelpunkt stehen. Ohne Scheu nehmen sich die Macher ernste Themen wie Tod und Trauer vor und loten diese mit einer emotionalen Tiefe aus, die viele andere Animationsabenteuer vermissen lassen. Der Zuschauer ist durchaus gefordert, wird aber stets behutsam und differenziert an die schmerzlichen Seiten der Handlung herangeführt. Gelungen ist auch die langsam aufkeimende Freundschaft zwischen dem technikbegeisterten Protagonisten und dem hilfsbereiten Roboter, der an ein knuffiges Michelin-Männchen erinnert. Während der anfangs ungestüme Hiro nach und nach lernt, Verantwortung zu übernehmen, wächst der tollpatschige Gesundheitsassistent mit der Zeit über seine Ursprungsprogrammierung hinaus. Der Weg dorthin ist gepflastert mit zahlreichen Slapstick-Einlagen und liebenswerten Missverständnissen, die immer wieder für erfrischende Lacher sorgen. Ernsthaftigkeit und Humor ergänzen sich recht gut und geraten erst im actionlastigen Schlussdrittel ein wenig in den Hintergrund. Sehenswert ist „Baymax – Riesiges Robowabohu“ aber allemal – auch, weil die Animationsarbeit exquisit ausfällt.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (24. Woche 2015).