Axel, der Held

Länge:
90 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
15.08.2019
Regie:
Hendrik Hölzemann
Darsteller:
Johannes Kienast (Axel), Christian Grashof (Heiner), Emilia Schüle (Jenny), Sascha Alexander Geršak (Manne), Oliver Bröcker (Börde), Adrian Zwicker (Eule)
Genre:
Jugend , Love Story
Land:
Deutschland, 2019

Hendrik Hölzemann machte sich einst mit seinem Film „Kammerflimmern“ als Regisseur und Drehbuchautor einen Namen. Nach vielen Jahren des Drehbuchschreibens ist der Spielfilm „Axel, der Held“ wieder ein Werk, bei dem er auch als Regisseur in Erscheinung tritt – und prompt wird er mit dem Max-Ophülspreis ausgezeichnet.

Axel ist eigentlich alles andere als ein Held. Er lebt auf dem platten Land, in einem Ort namens Krönchen. Für die Dorfbewohner ist er einfach nur ein Spinner, seine Tante Vera sieht ihn mehr als Tagträumer und Dorfkönig Manne –Besitzer einer Hühnerfarm und einer Spielhalle – hält Axel für einen Taugenichts. Manne nutzt schamlos Axels größte Schwäche aus, denn Axel kann nicht anders: er muss um Geld spielen und häuft dabei immer mehr Schulden an. Das treibt ihn zusehends in die Abhängigkeit von Manne, der Axel als persönlichen Sklaven für sich schuften lässt. Dass Axel sich eine Modell-Landschaft von Krönchen gebaut hat, in der er sich seine eigene Wirklichkeit erschafft, hilft auf die Dauer wenig. Unglücklicherweise ist auch seine große Jugendliebe Jenny in den Dunstkreis von Manne geraten. Dem Dorfpascha muss unbedingt das Handwerk gelegt werden. Doch wie?! Ausgerechnet der alte Nachbar Heiner, als Hobby-Indianer ebenso ein Kauz, bringt Axel in die Spur.

Wer einen Film über einen strahlenden Helden erwartet, der in actionreichen Szenen seine übermäßigen Kräfte unter Beweis stellt, der wird enttäuscht und überrascht zugleich: Axel ist eher der Typ, der Dinge mit sich machen lässt und der nur in seinen Tagträumen Herr seines Schicksals ist. Die Miniaturlandschaft von Krönchen schafft für Axels innere Welten eine wunderbar märchenhafte Darstellung. Auch die Dramaturgie folgt mit klar definierten Gut-Böse-Schemata der Spur des Märchens, die sich in kunstvoll stilisierten Kulissen und einer expressiven Kameragestaltung fortsetzt. Realität und Fantasie verwischen sich während Axels Erstarkung doch immer konkreter wird.
Wahrnehmungswelten fließen ineinander in diesem verspielt inszenierten Film, der das Kunststück schafft, erdrückende Machtverhältnisse, Ohnmachtsgefühle und Aufbegehren zugespitzt zu erzählen und dabei einen grundgütigen Charakter triumphieren zu lassen. Obwohl anfangs arg verpeilt, wächst einem der Protagonist ganz sachte ans Herz, indem er mit seinen sehr speziellen Mitteln um seine Liebe kämpft. Ein sympathischer kleiner Film, der mit einem sehr netten Augenzwinkern daher kommt.

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Dt. f. Sehg.

Untertitel: Dt. f. Hörg.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (8. Woche 2020).