Awareness - Die Realität ist eine Illusion

Länge:
113 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Daniel Benmayor
Darsteller:
Carlos Scholz (Ian), María Pedraza (Esther), Pedro Alonso (Vicente), Lela Loren (Adriana), Óscar Jaenada (Perzeptor) u. a.
Genre:
Science-Fiction , Thriller , Action , Drama
Land:
Spanien, 2023

Ist das, was wir mit unseren Augen sehen, real? Oder verbirgt sich hinter dem Offensichtlichen eine ganz andere Wahrheit? Immer wieder haben sich Filme und Serien als visuelle Medien mit diesen Fragen befasst. Der moderne Leinwandklassiker „Matrix“ etwa erzählt von einer Welt, die sich als ausgeklügelte Simulation entpuppt. Auch der spanische Science-Fiction-Thriller „Awareness – Die Realität ist eine Illusion“ spielt ähnliche Ideen durch, nimmt sich dabei aber etwas zu viel vor.


Wovon „Awareness – Die Realität ist eine Illusion“ handelt:


Ian und sein Vater Vicente hausen wie Einsiedler irgendwo im Nirgendwo auf einem ranzigen Schiff. Bloß gelegentlich starten sie eine Diebestour, um sich mit alltäglichen Gegenständen einzudecken. Hilfreich ist ihnen dabei Ians Fähigkeit, die Wahrnehmung anderer Menschen zu manipulieren, ihnen bestimmte Bilder in den Kopf zu pflanzen. An seinem 18. Geburtstag ändert sich jedoch alles. Nach einem kleinen Raub, der zu viel Aufmerksamkeit erregt hat, geraten die beiden ins Visier zweier mysteriöser Organisationen, die sich auf einen großen Krieg vorbereiten. Auf der einen Seite steht die skrupellose Adriana, auf der anderen ein Perzeptor genannter Mann, der über ähnliche Kräfte verfügt wie Ian. Als Letzterer von Adriana gefangen genommen wird, muss er erkennen, dass Vicente ihn über seine Herkunft belogen hat. Mit Unterstützung der Doppelagentin Esther kann Ian kurz darauf fliehen und sucht nach Antworten auf die drängendsten Fragen: Was ist mit seiner Mutter passiert, die schemenhaft in seiner Erinnerung auftaucht? Und weshalb besitzt er übersinnliche Gaben?


Warum „Awareness – Die Realität ist eine Illusion“ nur bedingt überzeugt:


Klotzen statt kleckern, scheint sich Regisseur Daniel Benmayor gedacht zu haben. Schon früh gibt es eine knackige Verfolgungsjagd mit krachendem Ende. Und auch im weiteren Verlauf geizt der Film nicht gerade mit Actioneinlagen. Nahkämpfe und Schießereien sind solide inszeniert, wobei es hier und da ruhig noch etwas dynamischer hätte zugehen dürfen. Ians Superheldeneigenschaft nutzt „Awareness – Die Realität ist eine Illusion“ für einige nette optische Kniffe. Beispielsweise verändern sich Räume urplötzlich von einer Einstellung zur nächsten. Die ganz großen Bildeinfälle sucht man allerdings vergebens. Der ständig Haken schlagende, die Vertrauenswürdigkeit vieler Personen in Zweifel ziehende Plot lässt keine Langeweile aufkommen. Mit Blick auf die Identitätssuche des Protagonisten verschenkt das Drehbuch aber Potenzial. Ian macht auf seiner Heldenreise erschütternde Entdeckungen und findet sich in emotionalen Ausnahmesituationen wieder. Manchmal lässt der Film jedoch zu wenig Platz für seinen Schmerz und seine Verwirrung. Dass sich der Mix aus Science-Fiction, Action, Reise ins Ich, Superheldenstory und Agententhriller etwas verhebt, spürt man vor allem dann, wenn politische Untertöne anklingen. Der Einsatz von Hochleistungsspionen im Kalten Krieg kommt zur Sprache. Mehrfach ist von ultimativer Macht und der Manipulation der Massen die Rede. Oft bleibt „Awareness – Die Realität ist eine Illusion“ aber schwammig, reißt Überlegungen nur an. Vielleicht auch, weil Daniel Benmayor unübersehbar auf eine Fortsetzung spekuliert.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (41. Woche 2023).