Atomic Blonde

Prädikat besonders wertvoll
Länge:
110 Minuten (Blu-ray: 115 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
David Leitch
Darsteller:
Charlize Theron (Lorraine Broughton), James McAvoy (David Percival), Toby Jones (Eric Gray), John Goodman (Emmett Kurzfeld), Sofia Boutella (Delphine Lasalle), Eddie Marsan (Spyglass)
Genre:
Thriller , Action
Land:
USA, 2017

Im November 1989 macht sich die britische Agentin Lorraine Broughton auf den Weg in das noch immer geteilte, aber schon reichlich aufgewühlte Berlin, da ein Kollege von einem KGB-Schergen ermordet wurde. Der Tote war im Besitz einer Liste mit brisanten Geheimdienstinformationen, die Lorraine nun mithilfe des in der deutschen Hauptstadt stationierten Spions David Percival auftreiben soll. Nicht zuletzt, um einen für den KGB arbeitenden Doppelagenten namens Satchel zu enttarnen. Bereits bei ihrer Ankunft wird sie von russischen Handlangern attackiert und lernt nur wenig später die unerfahrene französische Spionin Delphine Lasalle kennen, mit der sie eine Affäre beginnt. Als Lorraine und Percival den übergelaufenen Stasi-Offizier Spyglass, der die Liste auswendig gelernt hat, sicher nach West-Berlin bringen wollen, spitzt sich die Lage dramatisch zu.

Wer angesichts der Handlungszeit eine historisch akkurate Rekonstruktion der letzten Tage vor dem Mauerfall erwartet, dürfte schnell enttäuscht werden. Regisseur David Leitch und Drehbuchautor Kurt Johnstad nutzen den Untergang des DDR-Regimes und die Proteste auf den Straßen zwar als Hintergrund, machen das Gefühl des Aufbruchs aber nur bedingt greifbar. Schon in den ersten Minuten ist deutlich zu spüren, dass „Atomic Blonde“ auf einer Graphic Novel basiert und sein Setting in erster Linie als einen atmosphärisch reichhaltigen Agentenschmelztiegel begreift. Blaue und gelbe Lichter durchbrechen immer wieder die Dunkelheit und verleihen der geteilten Metropole einen mysteriös-verführerischen Charme. Hinter jeder Ecke scheint ein Spion zu lauern. Und nie kann man sich wirklich sicher sein, wem man trauen soll. Als Rahmen der Erzählung dient eine Befragung in London, bei der Lorraine ihrem Vorgesetzten Gray und dem CIA-Mann Kurzfeld über ihren Berlin-Einsatz Bericht erstatten muss. In Rückblenden entfaltet sich schließlich ihre gefährliche Mission, die genregemäß auf Täuschungsmanöver und Intrigen setzt, dabei jedoch nicht auffallend originell zu Werke geht. Spannend ist Leitchs Agentenfilm vor allem deshalb, weil er keinen starken Mann, sondern eine durchsetzungsfähige, schlagkräftige Frau ins Zentrum stellt und mit einer charismatischen Hauptdarstellerin gesegnet ist. Lorraines Verletzlichkeit kommt in Therons Spiel ebenso zum Ausdruck wie ihre unglaubliche Widerstandsfähigkeit, die sie in einigen mitreißend choreografierten, schmerzlich realistischen Actionsequenzen demonstrieren darf. In Erinnerung behalten dürfte man besonders eine minutenlange, ohne sichtbaren Schnitt auskommende Kampfpassage in einem Treppenhaus, bei der die körperliche Anstrengung der Kontrahenten ungeschönt zu Tage tritt. Dass „Atomic Blonde“ eine verspielte Coolness ausstrahlt, liegt freilich auch am nostalgischen Soundtrack, der diverse Achtziger-Jahre-Hits umfasst – unter anderem Peter Schillings „Major Tom (Völlig losgelöst)“ und Nenas „99 Luftballons“.

DVD Extras: Entfallene Szenen, Featurettes, Audiokommentar

Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Featurettes, Audiokommentar

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch

Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch

Anbieter

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (51. Woche 2017).