American Horror Stories

Serienstart:
08.09.2021
Staffel:
1
Folgen:
7
Länge der Folgen:
38-49 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
keine Angabe
Regie:
Loni Peristere, Eduardo Sánchez, Max Winkler u. a.
Darsteller:
Sierra McCormick (Scarlett), Paris Jackson (Maya), Kaia Gerber (Ruby), Madison Bailey (Kelley), Rhenzy Feliz (Chad) u. a.
Genre:
Horror
Land:
USA, 2021

Seit 2011 verbreitet die von Ryan Murphy und Brad Falchuk erdachte TV-Serie „American Horror Story“ Angst und Schrecken. Zehn Staffeln, die jeweils eine in sich geschlossene Geschichte erzählen (= Anthologie-Format), wurden bis September 2021 produziert. Weitere sollen folgen. Mit „American Horror Stories“ – man beachte den kleinen Unterschied im Titel! – entwickelten die beiden Fernsehautoren einen Ableger, der den Handlungsbogen noch etwas enger fasst. Alle Folgen bis auf die ersten zwei, die inhaltlich zusammengehören, stellen neue Figuren und neue Ereignisse vor, wobei es durchaus zu kleinen Überschneidungen mit der Ursprungsserie kommen kann. Dass dieses Experiment seine Schwächen hat, belegen die der Presse vorab bereitgestellten Episoden eins bis drei.


Worum es in der Spin-off-Serie „American Horror Stories“ geht:


In der Auftaktfolge zieht die Teenagerin Scarlett mit ihren Vätern Michael und Troy in das berühmt-berüchtigte Mörderhaus, den zentralen Schauplatz der ersten Staffel von „American Horror Story“. Während ihre Daddys davon träumen, zahlungskräftige Gruseltouristen*innen in ihrem frischerworbenen Heim zu beherbergen, staunt die Tochter nicht schlecht, als ihr ausgerechnet ihr großer Schwarm Maya in der Schule plötzlich Avancen macht. Die Einladung zu einer Pyjamaparty nimmt Außenseiterin Scarlett bereitwillig an. Kurz vor dem Treffen strecken allerdings die bösen Kräfte des neuen Wohnortes ihre Fühler nach ihr aus.

Auch die zweite Episode dreht sich um die Erfahrungen der Teenagerin und ihrer Väter im Mörderhaus. Zu Ruby, die sich vor einiger Zeit eben dort umgebracht hat und daher, wie viele andere Geister auch, an das Anwesen gebunden ist, baut Scarlett eine starke, vertrauensvolle Beziehung auf. Zwischen Michael und Troy kommt es derweil zu Spannungen. Und irgendwann werden hinter einer Wand mehrere Leichen entdeckt.

Kapitel drei handelt von einem jungen Pärchen. Auf Anregung eines Kumpels lädt Chad seine Freundin Kelley, mit der er endlich schlafen möchte, in ein Autokino ein. Brisanz bekommt ihr Date, weil ein vor Jahren aus dem Verkehr gezogener Film auf dem Programm steht, der damals die Zuschauer*innen veranlasste, sich gegenseitig umzubringen.


Warum der Ableger von „American Horror Story“ nicht richtig zündet:


Da die Macher*innen in den meisten Fällen nur rund 45 Minuten zur Verfügung haben, um ihre Horrorstory zu erzählen, müssen sie stets recht schnell zur Sache kommen. Gruselige und schockierende Geschichten gehen oft aber gerade dann unter die Haut, wenn sie sich langsam entfalten können und die Spannung kontinuierlich steigern. Die ersten drei Folgen fallen mehr oder weniger mit der Tür ins Haus und greifen außerdem auf viele altbekannte Stilmittel zurück. Für einige unbehagliche Momente ist definitiv gesorgt. Wirklich originelle Einfälle gibt es jedoch nur selten.

Etwas mehr Zeit hätte es auch inhaltlich gebraucht, um einen größeren Sog zu entfalten. In den Scarlett-Kapiteln kommen Themen wie die Loslösung von ihren Eltern, sexuelle Identität, Mobbing und bedingungslose Liebe zur Sprache. Vieles erscheint allerdings arg verknappt und weckt daher bloß mäßiges Interesse. Eine pfiffig-vielversprechende Prämisse hat zweifelsohne die dritte Episode, die mit diversen Filmzitaten gespickt ist und die Wirkung von Medienprodukten auf ironische Weise kommentiert. Das Zombie-Motiv taucht hier in einem interessanten Rahmen auf. Besonders gegen Ende erscheint die Handlung aber einmal mehr etwas gehetzt und unfertig. Der Versuch, dem „American Horror Story“-Format einen Dreh zu geben, ist lobenswert. Im direkten Vergleich bleibt Murphys und Falchuks Ableger aber ein ganzes Stück hinter der Ursprungsserie zurück.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (35. Woche 2021).