Alki Alki

Prädikat besonders wertvoll
Länge:
102 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Axel Ranisch
Darsteller:
Heiko Pinkowski (Tobias), Peter Trabner (Flasche), Christina Große (Anika), Robert Gwisdek (Troubadour), Iris Berben u. a.
Genre:
Tragikomödie
Land:
Deutschland , 2015

Privat könnte es mit Tobias nicht besser laufen: Verheiratet mit der sehr verständnisvollen Anika, hat das Paar drei gesunde Kinder. Beruflich betreibt Tobias mit seinem Kompagnon Thomas ein Architekturbüro, das sich bisher auf dem Markt gut behaupten konnte. Und auch ganz persönlich weiß Tobias offenbar, das Leben seit seiner Jugendzeit zu genießen. Zusammen mit seinem Freund Flasche lässt er weiterhin keine Party aus und feiert nächtelang in Discos ab. Natürlich fließt der Alkohol dabei in großen Mengen, schließlich gehört der für Tobias zum Feiern einfach dazu. Vom morgendlichen Kater abgesehen, ging das bisher jahrelang gut. Fast unmerklich beginnt das „normale“ Leben Tobias allerdings zu entgleiten. In der Firma verpatzt er wichtige Aufträge und schließlich entgeht er fahruntüchtig nur knapp einem Unglück, wobei die Kinder mit im Auto saßen. Daher beschließt er schweren Herzens, eine Therapie zu beginnen und sich von seinem besten Freund zu trennen. Der ist damit aber ganz und gar nicht einverstanden.


Das Thema Alkoholismus, unter dem abertausende von Menschen zusammen mit ihren mittelbar davon betroffenen Angehörigen und Freunden leiden, ist eigentlich eine „bierernste“ Angelegenheit, bei der jeder Spaß aufhören muss. Axel Ranisch allerdings gehört zu der  seltenen Spezies von Filmautoren, die aus diesem Thema mit einem dramaturgischen Kniff, überbordender Fantasie, der Improvisationskunst seiner immer wieder favorisierten Hauptdarsteller und zahlreichen skurrilen Einfällen noch einen über lange Strecken äußerst kurzweiligen, humorvollen und sogar unterhaltsamen Film machen können, ohne die Krankheit selbst jemals zu verharmlosen. Wenn Christina Große als Anika daher einmal eingeklemmt zwischen den beiden übergewichtigen Darstellern Heiko Pinkowski und Peter Traber, also zwischen Tobias und seinem Freund, im Bett liegt, sagt dieses symbolkräftige Bild allein schon mehr aus als tausend Worte über ihre schwierige Lage, in der sie sich als Ehefrau befindet. Rundum überzeugende Bilder und Szenen gelingen dem Regisseur auch über den nahezu unüberwindlichen inneren Zwiespalt, in den Tobias gerät, als er sich von seiner Alkoholsucht befreien möchte, so, aber eben nicht genauso, als würden auf der einen Schulter ein Engel und auf der anderen ein kleiner Teufel ihm ständig etwas ins Ohr flüstern. Stimmig abgerundet wird diese visuelle Ebene durch die Musik zum Film der Gruppe „Die Tentakel von Delphi“, wobei Robert Gwisdek als Troubadour „Käptn Peng“ das Geschehen stilsicher kommentiert.

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch

Untertitel: Englisch/Italienisch

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (30. Woche 2016).