Albert Schweitzer – Ein Leben für Afrika

Der Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer war einer der großen Humanisten und Weltverbesserer seiner Zeit, ist heutigen Generationen aber oft nur noch dem Namen nach bekannt. 1875 im Elsass geboren, studierte er in Straßburg und Berlin Theologie, Philosophie und Medizin und ging 1913 als Missionar nach Afrika. Er wurde nicht nur durch seine humanistischen Schriften weltberühmt, sondern vor allem durch sein im afrikanischen Lambarene in Gabun errichtetes Urwald-Hospital und sein unermüdliches Engagement für die Armen und Kranken. Sein Lebenswerk geriet in Gefahr, als der inzwischen 75-Jährige im Jahr 1949, kurz nach dem Beginn des Kalten Kriegs, auf Bitten von Albert Einstein öffentlich vor den Gefahren der Atombombe warnte. Der US-Geheimdienst sah dies als Angriff auf die Politik der gesamten westlichen Welt, startete eine große Verleumdungskampagne gegen Schweitzer und setzte die Regierung von Gabun unter Druck, die wiederum mit der Schließung des Urwaldhospitals drohte.

Gavin Millars weitgehend in Südafrika gedrehter Film versucht erst gar nicht, die gesamte Biografie Schweitzers abzudecken, sondern konzentriert sich auf die schwierigen Jahre zwischen 1949 und 1959. Er spielt in New York und Gabun und versucht, die damals noch stark abweichenden Lebenswelten jener Epoche in den beiden Kontinenten möglichst originalgetreu zu rekonstruieren, wobei ihm ein alter Dokumentarfilm über Schweitzer als Vorlage diente. Als Seniorenkino funktioniert der Film einwandfrei, zumal er trotz seiner politischen Brisanz vorwiegend in schönen Bildern schwelgt. Der eher altbackene, betuliche Inszenierungsstil des Films verspielt allerdings die Chance, den großen Humanisten auch dem jungen Publikum nahe zu bringen.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Interviews, Hintergrundinfos, Bildergalerie, Trailer

Holger Twele