Adam (2019)

Länge:
95 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Rhys Ernst
Darsteller:
Nicholas Alexander (Adam), Bobbi Salvör Menuez (Gillian), Margaret Qualley (Casey), Leo Sheng (Ethan), Chloe Levine (June)
Genre:
Komödie , Literaturverfilmung
Land:
USA, 2019

Ein Sommer in den 2000er Jahren: Adam ist 16, schüchtern, unbeholfen und nicht gerade erfolgreich bei Mädels. Als sein bester Freund lieber mit einem anderen Mädchen als mit Adam die Sommerferien verbringt, versucht dieser zu verhindern, nun stattdessen mit seinen Eltern wegfahren zu müssen. Er schafft es, seine ältere Schwester Casey davon zu überzeugen, sie in New York besuchen und mit in ihrer WG wohnen zu können. Casey ist lesbisch. Auch wenn sie sich selbstbewusst und experimentierfreudig ins queere Nachtleben stürzt, ständig einen neuen Schwarm hat und auch Sexparties ausprobiert, hat sie sich bei den Eltern noch nicht geoutet. Den kleinen Bruder schleppt sie notgedrungen mit auf ihre Parties. Dort fällt Adam Gillian auf. Vor der Studentin macht er sich älter und behauptet, ebenfalls zu studieren. Und er klärt ein folgenschweres Missverständnis nicht auf: Gillian hält ihn für einen Transmann. Als die beiden sich näherkommen, wird die Dringlichkeit immer größer, dass Adam die Wahrheit sagt. Doch er kriegt einfach nicht die Kurve, was ihn in nicht gerade einfache Situationen bringt, aber auch dazu führt, dass er beginnt, sich mit Geschlechtsidentitäten, Queerness und Männlichkeit auseinanderzusetzen.

Ein Junge möchte endlich ein Mädchen kennenlernen. Ja, das kennen wir schon aus anderen Teeniekomödien! Das Tolle ist: „Adam“ schlägt hier eine andere, eine unerwartete Richtung ein. Denn so verkehrt es ist, dass Adam nicht einfach die Wahrheit sagt, kann man doch nachvollziehen, dass er das, was er mit Gillian hat, nicht verlieren will. Und hätte Adam sich mit Queerness und der Situation von Trans-Menschen auseinandergesetzt, wenn er selbst nicht in einer Situation stecken würde, die ihm etwas bedeutet? Vermutlich nicht.

Die Verfilmung des gleichnamigen Romans der amerikanischen Autorin und Comiczeichnerin Ariel Schrag erzählt angenehm leicht und humorvoll von dem Sommer ihres unmöglichen Helden. Adam lernt dazu, macht Fehler (zum Beispiel, wenn er vorurteilsbeladenen Äußerungen seines besten Freundes nicht entgegentritt) und stößt ungewollt andere vor den Kopf. Das ist bei den Menschen aus der queeren Szene, die Adam begegnen, und allen voran seiner Schwester Casey aber auch nicht unbedingt anders. Ariel Schrag und Regisseur Rhys Ernst schauen mt genauem Blick auf ihre Figuren und schaffen so ein liebevoll-unaufdringliches Plädoyer für gegenseitiges Verständnis und das Mutigsein.

Kirsten Loose

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (7. Woche 2021).