A Lesson Before Dying - Zwischen Leben und Tod

Jefferson hat den weißen Ladenbesitzer nicht umgebracht. Er war zufällig dabei, als der Mann erschossen wurde. Trotzdem verurteilt die Jury ihn zum Tode. Ein Weißer stirbt, ein Schwarzer muss büßen, so ist das in Louisiana im Jahr 1948. "Warum wollt ihr in töten?", fragt Jeffersons weißer Verteidiger. "Genau so gut könnte man ein Schwein auf den elektrischen Stuhl schicken, auch das kann Gut und Böse nicht unterscheiden." Dieser Vergleich empört Jeffersons Tante Miss Emma, die den Jungen groß gezogen hat. Sie gibt keine Ruhe, bis der Lehrer Grant Wiggins den Verurteilten in der Zelle besuchen darf. Wiggins soll ihm die Würde zurückgeben, soll ihm helfen, aufrecht in den Tod zu gehen. Der Lehrer ist nicht überzeugt von seiner Mission. Er träumt von einem anderen Land, weit weg vom dumpfen Elend seiner Leute. Doch die Konfrontation mit dem verbitterten Jefferson verändert sein Leben.

Nicht nur Jefferson lernt seine Lektion von Würde und innerer Freiheit vor dem Gang zum Schafott. Auch sein Lehrer erkennt, dass er in seinen Tagträumen und seiner Verweigerung gefangen ist. Dem Film geht es weniger darum, Engstirnigkeit und Verbrechen des Rassismus aufzuzeigen. Joseph Sargent erzählt von Menschen, die trotz einer verzweifelten Situation ihren eigenen, ehrlichen Weg suchen. Dabei findet er in den Gesichtern seiner Schauspieler ebenso viel Halt wie in den sorgfältig ausgearbeiteten Dialogen. Man kann dem Film vorwerfen, dass er in seiner TV-Dramaturgie die Personen zu eng anlegt, dass es Vielschichtigkeit nur in der Geschichte, nicht aber in den Menschen gibt. Aber schließlich bleibt "Lesson before Dying" ein Fernsehstück, das sich aus der Menge vergleichbarer Sozialdramen hinaushebt.

Die Romanverfilmung wurde 1999 mit zwei Emmys als Bester Film und für das Beste Drehbuch ausgezeichnet.

DVD-Bildformat: 4:3
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch/Englisch
Untertitel: Deutsch

Kristin Langer