Club der roten Bänder - Wie alles begann 

Länge:
109 Minuten (Blu-ray: 113 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Kinostart:
14.02.2019
Regie:
Felix Binder
Darsteller:
Tim Oliver Schultz (Leo), Jürgen Vogel (Benni), Damian Hardung (Jonas), Luise Befort (Emma), Nick Julius Schuck (Hugo), Timur Bartels (Alex), Ivo Kortlang (Toni)
Genre:
Drama , Jugend , Tragikomödie
Land:
Deutschland, 2019

Das Kino-Prequel zu der erfolgreichen deutschen Jugendserie erzählt über die Zeit, bevor der „Club der roten Bänder“ im Krankenhaus zusammenkam. Leo ist ein ganz normaler Jugendlicher, er liebt seinen Fußballverein und seine Familie, mit der er in einem idyllischen Landhaus wohnt. Schatten auf die unbeschwerte Zeit wirft aber die Krebserkrankung seiner Mutter. Die Familie begegnet der Krankheit mit Galgenhumor und den neuesten Krebswitzen. Schlagartig wird Leo aus seiner Welt gerissen, als bei einer Routine Untersuchung ein bösartiger Tumor in seinem Schienbein diagnostiziert wird. Im Krankenhaus muss er sich ausgerechnet mit dem griesgrämigen und mitleidlosen Benni ein Zimmer teilen, bei dem die Krankheit schon weit fortgeschritten ist. Zunächst hasst Leo den älteren Mann, der ihm das Leben zusätzlich zur Hölle macht. Aber wider Erwarten erwächst eine innige Freundschaft zwischen beiden. Vor allem als Leo die magersüchtige Emma im Krankenhaus entdeckt, und Benni ihm die richtigen Tipps gibt, wie er sich erfolgreich dem Mädchen annähert. Benni träumt von einer romantischen Hochzeit mit seiner Verlobten, aber ihm bleibt nicht mehr viel Zeit. Und dann sind da die anderen Club-Mitglieder, die von ihrer späteren Freundschaft noch nichts ahnen. Hugo wagt den gefährlichen Sprung im Schwimmbad und liegt seitdem im Koma. Trotzdem bekommt er mehr mit, als alle glauben und kommentiert das Geschehen aus dem Off. Auch bei Jonas, der sehr unter den Attacken seines älteren, eifersüchtigen Bruders leidet, wird Krebs festgestellt und er landet in Leos Zimmer, dem bereits ein Bein amputiert werden musste. Währenddessen strampelt sich Toni weniger mit seinem Asperger-Syndrom als mit den verständnislosen Eltern ab, und setzt durch, dass er bei seinem liebevollen Großvater leben darf.

Der Kinofilm wendet sich an die vielen Fans der beliebten deutschen Jugendserie, die seit 2015 mit 30 Folgen ein breites Publikum begeisterte. Die Serie basiert auf dem katalanischen Vorbild, und dieses wiederum auf der Buchvorlage „Glücksgeheimnisse aus der gelben Welt“, in welcher Drehbuchautor Albert Espinosa wahre Erlebnisse verarbeitete. Die anrührende Fernsehserie gewannt viele Preise, darunter nicht nur den „Deutschen Fernsehpreis“ sondern auch den „International Emmy Kids Award“. Im Prequel erfahren die Zuschauer mehr über die persönlichen Hintergründe ihrer jungen Helden, und der deutsche Schauspielstar Jürgen Vogel tritt in einer wichtigen, neu hinzugedichteten Nebenrolle auf. Als zunächst ruppiger, dann umso sensibler väterlicher Freund von Leo hat der Schauspieler hier einen sympathisch zurückgenommenen Auftritt. Viel Neues beleuchtet der Kinofilm nicht, aber berührend ist die Geschichte allemal, denn die junge Schauspieler-Riege verkörpert ihre Figuren glaubhaft und mit charakterlichen Facetten. Das große Verdienst der Serie, die Themen Krebs, Krankheit und Tod zu enttabuisieren und eine für das junge Publikum überzeugende und positive Heldengeschichte zu erzählen, wird hier weiter vertieft. Für Kino-Zuschauer, welche die Serie noch nicht kennen, bietet die Tragikomödie einen einfühlsamen Einstieg. Für alle anderen ist es ein erfreuliches Wiedersehen mit ihren Helden der TV-Serie. Bevor es mit dem legendären Krankenhaus-Club überhaupt richtig losgeht, zeigt sich hier bereits, dass nur eine Sache im Leben wirklich zählt und Bestand hat, und das ist Freundschaft.

Christiane Radeke

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Dt. f. Sehg.

Untertitel: Dt. f. Hörg.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29. Woche 2019).