Bad Times at the El Royale

Länge:
136 Minuten (Blu-ray: 142 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
11.10.2018
Regie:
Drew Goddard
Darsteller:
Jon Hamm (Laramie Seymour Sullivan), Cynthia Erivo (Darlene Sweet), Jeff Bridges (Father Flynn), Lewis Pullman (Miles Miller), Dakota Johnson (Emily), Chris Hemsworth (Billy Lee), Cailee Spaeny (Rosie)
Genre:
Thriller
Land:
USA, 2018

Ende der sechziger Jahre, auf der Grenze von Kalifornien und Nevada. Das El Royale liegt in traumhafter Landschaft genau auf der Grenzlinie der beiden Nachbarstaaten. Eine Besonderheit, die sich auch auf Zimmer und Service auswirkt, wie Concierge Miles Miller den gerade angereisten Gästen wenig enthusiastisch erklärt, als sie ihn endlich aus den hinteren Räumen locken. Laramie Seymour Sullivan, Staubsaugervertreter, hat zu diesem Zeitpunkt bereits Darlene Sweet und Father Flynn die Ohren mit Nichtigkeiten vollgeschwatzt und so sind die beiden froh, endlich ein Zimmer auswählen zu können. Da erscheint ein weiterer Gast, eine angespannte junge Frau, die im Gegensatz zu Laramie nur das Nötigste sagt. Das Hotel hat schon bessere Tage gesehen, vor gar nicht allzu langer Zeit war es ein prosperierendes Casino, das mit seiner illustren Grenzlage Prominente aus Politik und Showbusiness anlockte. Jetzt gibt es in dem riesigen Foyer zwar noch die glitzernde Ausstattung des alten Ambientes, in Betrieb sind jedoch nur noch die Wurlitzer Music-Box und diverse Sandwich- und Getränke-Automaten. Das passt zu den Gästen, denn auch sie sind nicht im Geringsten, was sie zu sein scheinen. Und obwohl schnell klar wird, dass jeder von ihnen ein Geheimnis mitbringt, täuschen sie sich in ihren wechselseitigen Vermutungen mehr als ihnen gut tut.

Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Drew Goddard gestaltete 2011 mit „The Cabin in the Woods“ das Horror-Genre neu. Dieses Mal widmet er sich den verschachtelten Thrillern im Stil von Quentin Tarrantino, die er wie sein Hommage-Vorbild mit pointierten Dialogen, überraschenden Wendungen und abschweifenden Ausflügen in Motive und Hintergründe seiner Figuren spickt. Was Gäste und Concierge tatsächlich in dieses Hotel verschlagen hat, was sie dort suchen und wohin sie ihre aktuelle Reise führen soll, zeigt sich nach und nach, Zimmer für Zimmer, Figur für Figur. Goddard lässt sich Zeit für die Entwicklung seiner sehr unterhaltsamen Geschichte, deren Geheimnisse durchaus effektvoll ans Licht kommen. Das Hotel selbst ist, nicht nur wegen seiner Grenzlage, ein weiterer bedeutender Protagonist der Handlung und wird mit seinen eigenen Geheimnissen gelegentlich zum Komplizen des Geschehens. Location, Ausstattung, Licht und das Spiel mit Räumen und Raumeffekten nehmen den Zuschauer von der ersten Minute an gefangen. Goddard scheut sich nicht, mit seiner Kameraarbeit den Stil Tarrantinos hier und da zu persiflieren. Er inszeniert die Auftritte seiner Protagonisten oft exakt in dessen Stil, um gleich darauf bekannt scheinende Bilder in neue Perspektiven zu verschieben. Die Darsteller folgen den Wendungen seiner Inszenierung mit großer, mal plakativer mal nuancenreicher, Spielfreude. Dass all dies am besten im Kino zur Geltung kommt, ist klar. „Bad Times at the El Royale“ ist gute Unterhaltung für die große Leinwand.

Rotraut Greune

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch

Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Engl. f. Hörg.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (8. Woche 2019).