Hereditary - Das Vermächtnis

Länge:
123 Minuten (Blu-ray: 128 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Kinostart:
14.06.2018
Regie:
Ari Aster
Darsteller:
Toni Collette (Annie), Alex Wolff (Peter), Milly Shapiro (Charlie), Gabriel Byrne (Steve), Ann Dowd (Joan)
Genre:
Horror , Thriller , Drama
Land:
USA, 2018

Der Tod ihrer eigenwilligen Mutter bringt die Modellbaukünstlerin Annie Graham, die sich gerade auf eine neue Ausstellung vorbereitet, zunehmend aus der Fassung. Immer wieder wird sie Zeuge merkwürdiger Vorkommnisse. Und ständig spürt sie die Präsenz der Verstorbenen im abgelegenen Haus der Familie. Dass Annie, ihr Ehemann Steve, ihr Sohn Peter und ihre Tochter Charlie in Gefahr schweben, scheint sich mehr und mehr zu bestätigen. Woher genau die Bedrohung kommt, lässt sich jedoch zunächst nicht sagen. Viel zu spät merken die aufgewühlten Hinterbliebenen, dass Annies Mutter ihnen – das deutet schon der Titel an – ein unheilvolles Erbe hinterlassen hat.


Mehr sollte man über Ari Asters Spielfilmdebüt „Hereditary – Das Vermächtnis“ gar nicht wissen, da das seit seiner diesjährigen Sundance-Premiere gefeierte Horrordrama auch von seinen markanten Überraschungsmomenten lebt. Mit einem guten Blick für zwischenmenschliche Dynamiken beschreibt der junge Regisseur und Drehbuchautor den Zerfall einer Familie, in der Wut, Schuldgefühle und düstere Geheimnisse eine unheilvolle Allianz eingehen. Das langsame Auseinanderbrechen geht nicht zuletzt deshalb unter die Haut, weil die Darsteller – allen voran die furios aufspielende Toni Collette – ihre Figuren mit Leben füllen und die tiefsitzende Verunsicherung eindringlich vermitteln. Wo bereits eine Diskussion am Esstisch einen hochgradig verstörenden und schmerzlichen Verlauf nimmt, braucht es keine billigen Schockeffekte, um den Zuschauer nachhaltig zu erschüttern. Schleichend lässt Aster, der wiederholt mit klugen Vorausdeutungen arbeitet, das Übernatürliche in das von unheimlicher Musik begleitete Geschehen eindringen und setzt mit einigen einschneidenden Wendungen wirkungsvolle Ausrufezeichen. Während „Hereditary – Das Vermächtnis“ lange Zeit auf eher subtile Weise Schrecken verbreitet, fällt das mit konventionellen Eskalationsbildern und -mechanismen gespickte Finale etwas ab. Obwohl die Auflösung den vorher aufgebauten Erwartungen vielleicht nicht ganz gerecht wird, überwiegt bei weitem der positive Eindruck. Immerhin erweist sich Aster auch als Regisseur mit tollen optischen Einfällen und klarer Vision. Beleg dafür ist etwa der grandios-beunruhigende Einstieg, der gekonnt zwei unterschiedliche Welten verbindet: Nach einem Schwenk durch Annies Arbeitsraum fährt die von Pawel Pogorzelski geführte Kamera auf eine Miniaturnachbildung des Grahamschen Hauses zu und zeigt schließlich bildfüllend die Modellversion von Peters Zimmer, das urplötzlich zum Leben erwacht: Vater Steve tritt ein und bittet seinen schlafenden Sohn, endlich aufzustehen und sich für die Beerdigung fertigzumachen. Ein herrlich mysteriöser Auftakt, der die Grenzen der Logik sprengt und den Betrachter sofort irritiert.

DVD Extras: Entfallene Szenen, Featurette

Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Featurette

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch, Niederländisch

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (43. Woche 2018).