Den Sternen so nah

Irgendwann kommt die Zeit, in der man nicht länger zu Hause wohnen möchte. Nicht mehr in der Umgebung, in der man aufgewachsen ist. Irgendwann möchte man die Welt entdecken. So geht es auch dem 16-jährigen Gardner. Endlich will dieser zudem das Mädchen von Angesicht zu Angesicht sehen, mit dem er schon so lange Textnachrichten ausgetauscht hat. Die Sache ist nur: Gardner ist kein normaler Teenager. Als Kind einer Astronautin wurde er auf dem Mars geboren und wuchs dort nach dem Tod seiner Mutter im Kindbett isoliert auf einer Raumstation auf. Kein Mensch auf der Erde weiß von seiner Existenz. Und nicht einmal seiner Chat-Freundin Tulsa konnte er bislang die Wahrheit sagen. Als er sich seine erste Reise zur Erde erstreitet, rücken seine Träume plötzlich in greifbare Nähe. Außerdem könnte er dort vielleicht auch seinen Vater treffen, den er nie kennengelernt hat. Weil er keine Lust dazu hat, auf der Erde ständig beobachtet zu werden, entwischt Gardner bald seinen Aufpassern. Doch bald schwebt er in Lebensgefahr, weil sein Körper nicht an die fremde Umgebung gewöhnt ist.

Wie verhält sich ein Teenager, der sein Weltwissen nur aus – noch dazu – alten Hollywood-Filmen hat? Ziemlich seltsam jedenfalls. Und so merkt auch Tulsa schnell, dass ihr Verehrer irgendwie anders ist. Das sorgt für einige komische Momente in dieser interplanetaren Teenager-Romanze, lässt den fremden Erdbesucher aber auch ziemlich unbeholfen erscheinen. Leider gelingt es dem Regisseur Peter Chelsom (Hectors Reise oder Die Suche nach dem Glück) nicht, eine entweder spannende oder wirklich zu Herzen gehende Geschichte aus diesem Stoff zu entwickeln. Viel zu lange dauert der Prolog, der die Mars-Mission aus der Sicht eines Wissenschaftlers zeigt. Die eigentliche Handlung wiederum, die 16 Jahre später spielt, setzt dann vor allem auf die ganz großen Gefühle, die auch noch von den Kameraperspektiven und der aufdringlichen Musik unterstrichen werden. Aber über die Fremdheit von Gardner auf der Erde weiß er nicht wirklich etwas zu erzählen. Und wäre es nicht spannender zu erfahren gewesen, wie Gardner sich auf dem Mars zum ersten Mal darüber bewusst wurde, dass er kein normaler Junge ist? All dies aber blendet der Film aus und nimmt dabei auch Logiklöcher in Kauf, in die ein Sonnensystem passen würde.


Blu-ray-Bildformat:1:2,35/1080p
Ton: dts HD 7.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 7.1 MA/Englisch dts HD 7.1 MA
Untertitel: Deutsch/Englisch

DVD Extras: B-Roll, Featurettes, Interviews, Trailer

Blu-ray Extras: B-Roll, Featurettes, Interviews, Trailer

Stefan Stiletto