The Huntsman & the Ice Queen

Bei knapp 400 Millionen Dollar Umsatz an den Kinokassen war es lediglich eine Frage der Zeit, bis der Märchen-Blockbuster Snow White & the Huntsman eine Fortsetzung erhalten würde. Die Realisierung gestaltete sich jedoch komplizierter als gedacht. Vielleicht auch deshalb, weil Rupert Sanders, der Regisseur des Originals, und Hauptdarstellerin Kristen Stewart nach einer skandalträchtigen Affäre angeblich von den Studioverantwortlichen aus der Nachfolgeproduktion gedrängt wurden. Die Inszenierung übernahm schließlich der Franzose Cedric Nicolas-Troyan, der mit „The Huntsman & the Ice Queen“ ein wenig anspruchsvolles, allerdings recht kurzweiliges Fantasy-Action-Kuriosum aus Prequel und Sequel abliefert.

Viele Jahre bevor die böse Königin Ravenna ihre schöne Stieftochter Snow White töten will, teilt sie sich die Herrschaft über ihr Reich mit ihrer Schwester Freya, die in Sekundenschnelle Dinge in ihrer Umgebung gefrieren lassen kann. Nach einem schweren Schicksalsschlag wendet sich Freya verbittert von Ravenna ab und errichtet im kalten Norden ein eigenes Imperium, das sie durch grausame Eroberungszüge stetig ausweitet. Behilflich sind der Eiskönigin dabei die sogenannten Huntsmen, Menschen, die sie im Kindesalter an ihren Hof entführen lässt und zu unerschrockenen Kriegern ausbildet. Als sich Eric und Sara, zwei besonders tapfere Kämpfer, ineinander verlieben und damit gegen das oberste Gebot der kaltherzigen Herrscherin verstoßen, zerstört Freya kurzerhand das aufkeimende Glück und verbannt den jungen Mann aus ihrem Königreich. Sieben Jahre später – Snow White hat Ravennas Angriff inzwischen erfolgreich abgewehrt – schickt sich die Eiskönigin an, den magischen Spiegel ihrer besiegten Schwester an sich zu bringen, was der in der Wildnis lebende Eric um jeden Preis verhindern will.

Vorgeschichte und Fortsetzung in einem – erzählerisch wirkt das Regiedebüt von Cedric Nicolas-Troyan alles andere als ausgereift, ohne jedoch zu einem kompletten Ärgernis zu verkommen. Trotz mancher Bruchstellen und einiger übertrieben pathetischer Momente fällt das Fantasy-Treiben halbwegs unterhaltsam aus, wobei vor allem eine Beobachtung hervorsticht: Im Vergleich mit dem düster-grimmigen Erstling erlaubt sich „The Huntsman & the Ice Queen“ viel häufiger komische Zwischentöne. Hier und da schießen die Pointen sicherlich am Ziel vorbei. Insgesamt sorgen die kleinen Späße und Neckereien aber für eine wohltuende Auflockerung des Abenteuerplots. Mehr noch als im Ursprungsfilm stehen hier charismatische Frauenfiguren im Mittelpunkt. Charlize Theron, die schon in „Snow White & Huntsman“ als böse Königin brillieren konnte, verleiht Ravenna auch dieses Mal eine beängstigende Präsenz, während Emily Blunt in der Rolle der tief getroffenen Freya mit einer betont unterkühlten Performance überzeugt. Jessica Chastain wiederum gelingt es, die zupackend-gewitzte Sara als glaubwürdige Actionheldin zu verkörpern. Die Kampfsequenzen sind zuweilen etwas unsauber geschnitten, verdienen sich jedoch das Prädikat „passabel“, selbst wenn der epische Atem des ersten Teils verloren geht. Kostüm- und Szenebild tragen ebenso wie einige interessante Bildeinfälle zum soliden Gesamteindruck des im Kino böse gefloppten Fantasy-Blockbusters bei.

Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:dts HD 7.1 HR
Sprachen: Deutsch dts HD 7.1 HR/Englisch dts:X/Italienisch dts HD 7.1 HR/Türkisch dts 5.1/Polnisch dts 5.1/Russisch dts 5.1
Untertitel: Deutsch/Englisch/Italienisch/Türkisch/Estnisch/Lettisch/Litauisch/Polnisch/Russisch/Ukrainisch

DVD Extras: Entfallene Szenen, Outtakes, Making of

Blu-ray Extras: Entfallene Szenen, Outtakes, Making of, Audiokommentar

Christopher Diekhaus