It Follows

„It Follows“ ist ein Horrorfilm ohne blutrünstige Monster, ohne kannibalistische Zombies und ohne sadistische Psychopathen. Wer auf Gore steht, wird insofern ziemlich enttäuscht sein. Stattdessen setzt der noch recht junge Regisseur David Robert Mitchell, der zuvor mit „The Myth of the American Sleepover“ einen sympathischen kleinen Indie-Coming-of-Age-Film über Jugendliche in Detroit gedreht hat, auf eine absolut unheilschwangere Atmosphäre, die einem die Nackenhaare zu Berge stehen lassen. Kaum hat Jay zum ersten Mal mit ihrem neuen Freund geschlafen, eröffnet dieser ihr, dass sie sich nun in Acht nehmen muss. Dass sie von nun an auf Menschen aufpassen muss, die sich ihr langsam nähern. Denn diese würden sie töten, eine Art Fluch lastet nun auf ihr. Und ihre einzige Chance besteht darin, diesen weiterzugeben und auf andere abzuwälzen – indem sie mit diesen schläft. Während der neue Freund sich aus dem Staub macht, folgen Jay nun tatsächlich immer wieder solche zombieähnlichen Menschen, denen sie nur mit Mühe entkommen kann. Gemeinsam mit ihren Freunden macht sie sich auf die Suche, um mehr über dieses Ding herauszufinden und kommt in eine seltsame Situation. Sowohl der coole Nachbar als auch der einstige Sandkastenfreund würden ihr helfen, den Fluch loszuwerden.

Auf seine zurückhaltende Art ist „It Follows“, wenn man sich darauf einlässt, vielleicht einer der gruseligsten, beunruhigensten Horrorfilme der letzten Jahre. Denn die Wesen, die hier zur Bedrohung werden, lassen sich einfach nicht wie sonst aus der Welt schaffen. Sie sind einfach da, sie bewegen sich langsam, aber zielstrebig, sie haben nicht einmal einen bösen Plan und sind deshalb auf grausame Art berechenbar und unaufhaltbar. Der düstere, teils schrille Soundtrack von Disasterpeace trägt sein Übriges dazu bei, um die Wirkung der trostlosen Bilder – erneut im heruntergekommenen, fast verlassenen Detroit gedreht – zu verstärken. Aber vor allem ist es wahrscheinlich die Symbolik, die „It Follows“ so beängstigend gut und zu einem neuen, klugen Teenhorror macht. Um sexuell übertragbare Krankheiten geht es dabei weniger. Vielmehr um die Angst und Unsicherheit, die mit (dem ersten) Sex verbunden ist. Denn dieser ist oft auch ein Schritt ins Erwachsensein. Und was einen dort erwartet, ist Neuland.

DVD Extras: Audiokommentar, Interview, Trailer

Blu-ray Extras: Audiokommentar, Interview, Trailer