Familienfieber

Länge:
78 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Regie:
Nico Sommer
Darsteller:
Genre:
Drama
Land:
Deutschland, 2014

Den Wochenendausflug, um die Eltern des neuen Freundes seiner Tochter Alina kennenzulernen, hatte sich Uwe anders vorgestellt. Der Plakatkleber, der zu Hause seit seiner Kündigung die Rolle des Hausmanns eingenommen hat und mit seinem Leben höchst unzufrieden ist, konnte ja auch nicht ahnen, dass diese auf einem Schloss im Berliner Umland residieren. Aber auch Uwes Frau Maja trifft es hart, entpuppt sich der Vater von Alinas Freund doch als ihr Liebhaber, mit dem sie seit vier Monaten eine Affäre hat. Trotz schlechter Vorzeichen wird der Abend dennoch zum Erfolg – bis der alte Wagen von Alinas Eltern nicht mehr anspringen will und Uwe und Maja unfreiwillig auf dem abgelegenen Schloss stranden. Erst genießt Uwe das Leben in Saus und Braus, das ihm so fremd ist und das scheinbar all seine Wünsche zu erfüllen scheint. Doch dann lässt Maja die Bombe platzen. Und auch Alina hält noch eine Überraschung für die Eltern bereit.

Natürlich hat es seinen Reiz, wenn in Filmen einfach mal darauf los improvisiert wird. Im besten Fall entstehen dann Dialoge, die witzig und pointiert sind, die echt wirken und überraschen. Wenn es allerdings schief geht oder das Material schlecht angeordnet wird, dann entstehen nervige Dopplungen und Wiederholungen, Widersprüche, Brüche und Gespräche, deren Essenz einfach schon viel zu lange offensichtlich ist. Leider trifft Letzteres viel zu oft auf „Familienfieber“ zu. Am Anfang lebt der Film noch von seiner lebendigen Inszenierung und den kantigen Figuren. Doch dann entwickelt sich die Geschichte, deren Gags bisweilen auf haarsträubenden Logiklöchern basieren, zur Burleske, die keine Überraschungen mehr bereit hält, sondern jede schlimmste Vermutung eintreten lässt: Die siebzehnjährige Tochter: schwanger! Die Mutter der Tochter und der Vater von deren Freund: eine Affäre! Der Vater der Tochter und die Mutter von deren Freund: eine aufkeimende Liebe! Die Konfliktlösung echter Männer: Raufen auf dem Rasen! Nein, das verlangt ein wenig zu viel Nachsicht vom Publikum. Mit ihrem Leben unzufriedene Mittvierziger verlieren sich in Beziehungsirrungen und -wirrungen und suchen psychologischen Rat bei selbstgedrehten Videointerviews, während die Jugend mit traditionellen Familienplänen mit gutem Beispiel vorangeht. Wen interessiert’s? Die Antwort darauf bleibt der Film schuldig.

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 16:9

Ton: Dolby Digital 2.0

Sprachen: Deutsch DD 2.0

Untertitel: Englisch

Anbieter

Kauf-DVDDaredo Media

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (21. Woche 2015).