Philomena

Am 50. Geburtstag ihres Sohnes äußert Philomena, eine alte, aber energische Dame erstmals den Wunsch, zu erfahren, ob es ihm gut geht. Bisher hat niemand von der Existenz eines weiteren Kindes gewusst. Nun unterstützt ihre Tochter sie und stellt ihr einen Journalisten an die Seite, der bereits Erfolge aufzuweisen hat, aber derzeit eine Krise hat. Das höchst ungleiche Duo reist gemeinsam in die irische Provinz. Dort nämlich lebte die damals ganz junge Philomena zwangsweise mit anderen ledigen jungen Müttern in einem Kloster, dessen Oberin sie gezwungen hat, ihren Sohn mit drei Jahren zur Adoption freizugeben. Nun hoffen sie, hier etwas über die Adoption und den Verbleib des Kindes zu erfahren.

Der subtile Humor, die erstaunliche Offenheit der alten Frau und die Aufdeckung skandalöser Verhältnisse im erzkatholischen Irland ergeben eine ebenso kurzweilige wie eigenwillige, aber immer fesselnde Unterhaltung in Stephen Frears hinreißendem Film. Judi Dench und Steve Coogan, der auch am Drehbuch und als Produzent beteiligt war, geben ein zunächst ungleiches Gespann, das sich aber auf der gemeinsamen Suche als durchaus geistesverwandt entpuppt. Und die überkommenen Moralvorstellungen und Lebensverhältnisse der 50er Jahre, die bei der Recherche im Kloster zutage treten, lassen einen als Zuschauer ahnen, wie die Opfer dieser Verhältnisse damals gelitten haben müssen. Dennoch wahrt der Film seine leichte, zuweilen sehr humorvolle Erzählweise und lässt so zu, mühelos eine eigene Haltung entwickeln.

DVD Extras: Audiokommentar, Featurettes, Trailer

Blu-ray Extras: Audiokommentar, Featurettes, Trailer

Gabi Brandt