Not Fade Away

David Chase, Schöpfer der Mafiaserie „Die Sopranos“ gibt sein Kinodebüt mit dem mittlerweile verstorbenen James Gandolfini als Vater des jugendlichen Douglas, der das College schmeißt, um seinen Vorbildern – den Beatles und den Stones – nachzueifern und Musiker zu werden. Während er von seinen Eltern keinerlei Unterstützung erhält, muss Douglas lernen, dass eine Band mehr ist als ein Haufen Freunde, die Musik machen. Und dann ist da noch seine Jugendliebe, die er zu Schulzeiten nie angesprochen hat...

Es geht um Musik, um Freundschaft, die erste Liebe und die Flucht aus der Familie, aus veralteten Wertvorstellungen. Doch geht es darum wirklich? „Not Fade Away“ setzt auf zunächst stereotype Charaktere, auf Szenen die der Zuschauer zu kennen meint. Aus Filmen, doch auch ein wenig aus dem eigenen Leben. Die jugendliche Rebellion wird dabei zweischneidig gezeichnet. Natürlich gibt es die harte Vaterfigur, den noch härteren Musikproduzenten, die komplizierten Mädchen und die schwierigen Freundschaften. Doch die Erzählung des Films setzt ein Mosaik aus ambivalenten Momentaufnahmen zusammen, die die eindimensionale Figurenzeichnung berichtigt.

Die Geschichte, die erzählt wird, plätschert vor sich hin, ein wenig zusammenhanglos, ein wenig belanglos und trifft doch ins Schwarze, sofern der Zuschauer etwas mit der Musik anfangen kann, mit dem Zeitgefühl der 60er. Doch auch mit dem zeitlosen Thema der Selbstfindung und den alltäglichen Problemen eines Jugendlichen, der harten Realität, die den Träumen, der noch kindlichen Phantasie entgegensteht. So schön das zeitweise auch ist, wird der Film – entgegen seines Titels nach einem Lied von Buddy Holly – wohl schnell aus dem Gedächtnis des Zuschauers schwinden.

DVD-Bildformat:1:1,78; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Polnisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Polnisch
DVD-Extras:Entfallene Szenen, Featurettes

Frederik Schwarzer