Das Mädchen und der Tod

Länge:
127 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Jos Stelling
Darsteller:
Leonid Bichevin, Sylvia Hoeks, Dieter Hallervorden, Sergej Makowetski, Renata Litvinova, Swetlana Swetlitschnaja, Henri Garcin
Genre:
Drama
Land:
Niederlande, Russland, Frankreich, Deutschland, 2012
Ein alter russischer Arzt, Nicolai, fährt von Moskau nach Tannenfeld bei Gera, um ein leer stehendes, verfallenes Schlosshotel, das von einem verwilderten Park umgeben ist, aufzusuchen. Vor 50 Jahren hatte er dort – auf seiner Reise nach Paris – zum ersten Mal Quartier genommen. Das noble Hotel war damals, Ende des 19. Jahrhunderts, zugleich ein Bordell. Bereits bei der ersten Begegnung verliebt sich Nicolai in die junge Kurtisane Elise, ein zartes, vornehm wirkendes Mädchen. Doch Elise ist abhängig vom alten Grafen, dem Besitzer dieses Anwesens. Als seine „Gefangene“ ermöglicht er ihr zwar ein gut situiertes Leben, dafür aber behandelt er sie wie sein Eigentum, mit dem er tun und lassen kann, was er will. Immer wieder zieht es Nicolai nach Tannenfeld zu Elise, immer wieder versucht das tuberkulosekranke Mädchen, dem Grafen zu entfliehen. Doch eine gemeinsame Zukunft gibt es für die beiden nicht. Als der Graf stirbt und die Kurtisanen sowie das gesamte Personal das Hotel räumen müssen, geht Elise einsam und verlassen an ihrer Krankheit zugrunde. 50 Jahre später taucht sie noch einmal in Nicolais Erinnerungen auf, als er ihren Spuren in dem verlassenen Hotel nachgeht.

Herausragend und bestechend an diesem Film des niederländischen Regisseurs, Drehbuchautors und Produzenten Jos Stelling sind die Ausstattung, die feinen Kostüme und vor allem die wunderschönen, atmosphärischen Bilder, die kunstvoll ins Detail gehen. Dafür hat Kameramann Goert Giltay mehrere Preise erhalten, u. a. das Goldene Kalb (Gouden Kalf) des Niederländischen Filmfestivals. Ansonsten ist diese Liebesgeschichte erstaunlich kühl inszeniert. Leidenschaft, tiefe Zuneigung und Hingabe werden zwar behauptet, aber Jos Stelling schafft es nicht, diese großen Gefühle lebendig werden zu lassen. So ist auch schwer zu verstehen, warum der junge Nicolai, dargestellt von Leonid Bichevin, im Abstand von mehreren Jahren immer wieder zu Elise, gespielt von Berlinale-Shooting Star 2011, Sylvia Hoeks, zurückkehrt und an dieser Liebesbeziehung festhält. Es bleiben in Erinnerung die Bilder – auf jeden Fall. Die Geschichte selbst aber ist schnell vergessen, weil sie einfach nicht berühren kann.

DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Niederländisch

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Kauf-DVDLighthouse Home Entertainment

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (49. Woche 2013).