Das Leben ist nichts für Feiglinge

Film: Das Leben ist nichts für Feiglinge
Prädikat besonders wertvoll
Länge:
98 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
André Erkau, nach dem gleichnamigen Roman von Gernot Gricksch
Darsteller:
Wotan Wilke Möhring, Helen Woigk, Christine Schorn, Frederick Lau, Rosalie Thomass (!) u. a.
Genre:
Tragikomödie , Literaturverfilmung
Land:
Deutschland, Dänemark , 2012
Eine Familie im emotionalen Ausnahmezustand: Beim Aufhängen von Girlanden im Kindergarten kommt Frau Färber auf tragische Weise ums Leben. Das wirft ihren Ehemann Markus, der sich mit einer Cateringfirma selbstständig gemacht hat, völlig aus der Bahn. So findet er auch nicht die richtigen Worte für die 15-jährige Tochter Kim. Diese, vom Verhalten ihres Vaters völlig entnervt, haut mit ihrem Freund, der die Schule geschmissen hat, nach Dänemark ab. Vergeblich hatte Großmutter Gerlinde mit ihren Kochkünsten noch versucht, den Familienfrieden wenigstens äußerlich wiederherzustellen. Mit der Diagnose unheilbarer Krebs konfrontiert, verlässt sie das Haus mit unbekanntem Ziel, um Markus nicht noch zusätzlich zu belasten. Als sie jedoch erfährt, dass Kim verschwunden ist, macht sie sich trotz ihrer Krankheit zusammen mit ihrer Pflegerin Paula ebenfalls auf den Weg nach Dänemark.

Eine humorvolle, trotz des schwierigen Themas weitgehend unterhaltsame Tragikomödie über das Leben mit all seinen Höhen und Tiefen, das Abschiednehmen und den Tod eingeschlossen. Um das Publikum bei der Stange zu halten, arbeitet der auf einer starken Drehbuchvorlage von Gernot Gricksch beruhende Film mit Situationskomik, Fingerspitzengefühl in den berührenden Momenten, zahlreichen unvorhersehbaren Wendungen der Geschichte und einer gehörigen Prise schwarzen Humors. Das wird schon durch die absurd anmutenden Umstände des Unfalltodes von Frau Färber klar, mehr noch durch Episoden wie die, als Markus subversiven Widerstand gegen das nur materiell ausgerichtete Verhalten einiger Mitmenschen leistet. Nach dem Ableben seiner Frau hatte er vergeblich versucht, im Reisebüro die gemeinsam geplante Wellnesswoche zu stornieren. Wutentbrannt bucht er die Reise daher auf zwei Menschen um, die normalerweise nie in den Genuss von Wellnessangeboten kommen würden. Die andere Reise, die nicht nur ihn selbst, sondern alle Familienangehörigen aus unterschiedlichen Motiven und nicht immer ganz freiwillig nach Dänemark führt, markiert einen optisch in offenen Landschaftsbildern hervorgehobenen Lernprozess für alle, denn Feiglinge sind sie eben nicht.

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDWarner

Kauf-DVDWarner

Kauf-Blu-rayWarner

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (40. Woche 2013).