Quellen des Lebens

Film: Quellen des Lebens
Länge:
174 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Oskar Roehler
Darsteller:
Meret Becker, Jürgen Vogel, Moritz Bleibtreu, Kostja Ullmann, Lavinia Wilson, Margarita Broich, Thomas Heinze, Wilson Gonzales Ochsenknecht
Genre:
Drama , Familienfilm , Literaturverfilmung
Land:
Deutschland, 2012
Als Erich Freytag 1949 aus russischer Gefangenschaft zurückkommt, steht er vor den Trümmern seines bisherigen Lebens. Aber Erich ist hart im Nehmen und er teilt auch hart aus. Bald hat er in seiner alten Heimat wieder Fuß gefasst und produziert gemeinsam mit seinem ältesten Sohn Klaus in einer alten Porzellanfabrik Gartenzwerge. Klaus allerdings möchte Schriftsteller werden und verlässt die Fabrik, um zu studieren. Er verliebt sich in Gisela Ehlers und heiratet sie, als sie schwanger wird. Doch die Beziehung gestaltet sich schwierig: Gisela schreibt lieber, als sich um das Kind zu kümmern, sie ist talentierter als Klaus und verhöhnt ihn bald. Klaus ist neidisch und so wird ihr Sohn Robert vom ersten Tag an Spielball ihrer Demütigungen und Auseinandersetzungen. Als Gisela die Familie verlässt, beginnt für den fünfjährigen Robert eine Odyssee vom Vater zu dessen Eltern, zurück zum Vater, dann zu den Eltern der Mutter, wo er eine Weile heimisch wird. Als Jugendlicher kommt er ins Internat, kann aber auch hier langfristig nicht bleiben. Schließlich entdeckt er seinen eigenen Weg und wählt selbst, wo er leben und was er tun will.

Oskar Roehler hat in seinem Roman „Herkunft“ seine eigene Kindheit und Jugend aufgearbeitet und sie mit den Lebensverläufen seiner Eltern und Großeltern verknüpft. Diese Familiensaga, die mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs beginnt und in den siebziger Jahren endet, hat er anschließend selbst adaptiert und verfilmt. Seine teilweise recht zynische Sicht auf die krampfhaften Versuche, im Nachkriegsdeutschland mit Schuld und Schuldzuweisungen umzugehen ist in seiner sehr eigenen Handschrift in stimmige, sarkastisch-distanzierte Bilder umgesetzt worden. Die Handlung, die kein Hehl daraus macht, dass Roehler den Literatur- wie den gesamten Kulturbetrieb nicht sonderlich schätzt, bewegt sich respektlos durch die drei Jahrzehnte und legt die Finger auf mehrere deutsche Wunden. Die Figuren sind bis in kleine Nebenrollen großartig und treffend besetzt. Für alle, die Filme von Oskar Roehler schätzen und mögen, ist „Quellen des Lebens“ ein filmisches Fest. Alle anderen könnten ein übertragbares und sehenswertes Bild der deutschen Gesellschaft am Beispiel der drei Generationen entdecken, das die Augen für die eigene Geschichte öffnet.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch, Deutsch für Hörgeschädigte

Rotraut Greune

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDWarner

Kauf-DVDWarner

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29. Woche 2013).