Metropia

Im Jahr 2024 ist die Welt am Ende - grau, verwüstet, trostlos. Die Menschen trotten von ihren Wohnungen zur Arbeit und vermeiden den Kontakt mit der Erdoberfläche. Ein gigantisches U-Bahnnetz verbindet die Städte ganz Europas und transportiert die Massen hin und her. Der Konzern Trexx betreibt nicht nur die Bahn, er experimentiert auch damit, die Nutzer zu kontrollieren und zu manipulieren - den kleinen Angestellten Roger zum Beispiel, der sich schon damit verdächtig macht, nicht per Bahn, sondern mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Eines Tages hört Roger eine innere Stimme, die ihm Anweisungen gibt. Ein Trexx-Angestellter ist in seine Gedanken eingedrungen. Aber für Roger kommt es noch schlimmer. Er wird zum Spielball einer Intrige, in der sein Haar-Shampoo, eine geheimnisvolle Frau, sein „Manipulator“ und der Boss von Trexx ungeahnte Rollen spielen.

Der Filmemacher Tarik Saleh inszeniert seine finstere Zukunftsvision im Sinne großer Vorbilder von „1984“ bis „Gattaca“ und in einem sehr individuellen Animationsstil: schmale Personen mit übergroßen Köpfen irren durch graue, verfallene Häuserblocks und gigantische unterirdische Komplexe. Saleh schafft dabei eine umwerfende Atmosphäre, die den Zuschauer in eine ganz eigene, fremde und unwirtliche Welt entführt. Das lässt verschmerzen, dass der Animationsfilm, wie viele Zukunfts-Fantasien im Kino wie im Comic, nur einen einzigen Grundton in der Stimmung und in der Darstellung der Personen variiert. Für Charakterzeichnung bleibt da wenig Raum. Salehs Film, dem im Original Künstler wie Juliette Lewis und Udo Kier ihre Stimmen leihen, lebt ganz von der Idee und der daraus erwachsenden Atmosphäre.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Entfallene Szene, Featurettes, Interview, Kurzfilm ""Tony und Silvio"", Trailer

Albert Schwarzer