Der große Crash – Margin Call

Film: Der große Crash – Margin Call
Länge:
102 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
J.C. Chandor
Darsteller:
Kevin Spacey, Jeremy Irons, Paul Bettany, Stanley Tucci, Demi Moore u. a.
Genre:
Drama , Politischer Film , Thriller
Land:
USA, 2011
Die Wall Street im Jahr 2008: Noch sind viele der erfolgsverwöhnten Vermögensberater, Broker und Börsenmakler der Ansicht, der eigene Profit lasse sich unaufhörlich steigern, kein Risiko, kein Wetteinsatz sei dabei zu hoch. Mahnende Stimmen gegen diese Überheblichkeit und maßlose Selbstüberschätzung werden überhört oder ganz ignoriert. Einer der ersten, die es eiskalt erwischt, ist Top-Risk-Analyst Eric Dale, der für eine große Investmentfirma tätig ist. Bei einer Analyse der aktuellen Unternehmenssituation stößt er auf Ungereimtheiten – und wird abrupt entlassen. Die brisanten Daten übergibt er im letzten Moment seinem jüngeren Kollegen Peter Sullivan in der Hoffnung, dieser werde ehrgeizig genug sein, die Nachforschungen fortzuführen. Tatsächlich gelingt es Sullivan noch in der Nacht, die Berechnungen zu überprüfen, die auf den finanziellen Ruin der Firma hinauslaufen. Die Konzernleitung reagiert umgehend, setzt ein Krisenmanagement ein und dessen Mitarbeiter unter moralischen Druck, und beschließt am Ende eine Rettungsaktion, die weitreichende Folgen für die gesamte Finanzwelt und unzählige Anleger haben wird.

„Der große Crash“, wie diese Ereignissen beinahe schon verharmlosend genannt werden, nahm zwar bei den Lehman Brothers seinen Ausgangspunkt, hat seine Ursachen aber in einem planvoll aufgebauten Finanzsystem, dessen weitreichende Verflechtungen und Transaktionen einem Laien kaum verständlich zu machen sind. Umso bemerkenswerter ist die Leistung von Regisseur J.C. Chandor, dem es in seinem Debütfilm gelungen ist, den abstrakt anmutenden Vorgängen in den Zentren der Macht ein menschliches Gesicht zu geben. Die Akteure dieses Systems waren nicht einfach alle nur gewissenlose und skrupellose Manager, sondern vielfach auch Menschen, die als Gefangene dieses Systems gegen ihre eigenen Überzeugungen handeln mussten, wenn sie nicht ihre eigene Existenz aufs Spiel setzen wollten. Gerade weil der Film dies wie in einem Kammerspiel minutiös bis ins Detail in seiner ganzen Ambivalenz und noch dazu mit Unterstützung herausragender darstellerischer Leistungen aufzeigt, entgeht er der Gefahr einer groben Simplifizierung und macht umso deutlicher, dass der entscheidende Fehler im System selbst liegt, das dringend geändert werden muss.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Interviews, Trailer

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (4. Woche 2012).