Super 8

Eigentlich sollte der nächtliche Bahnhof abseits des kleinen Ortes im Sommer 1980 nur als Kulisse für die Dreharbeiten zu einem Zombiefilm dienen, den die Filmgruppe um Charles, Joe und Alice bei einem lokalen Festival einreichen will. Doch dann entgleist plötzlich ein vorbeifahrender Zug genau vor ihren Augen und verwandelt die Gegend in ein Trümmerfeld. Überall liegen seltsame weiße Schachteln herum, als Verursacher des Unfalls erweist sich niemand anderes als der Biologielehrer der Jugendlichen und wenig später tauchen auch noch Soldaten der Air Force auf. Auch in den kommenden Tagen geschehen merkwürdige Dinge. Während die Stadt von Soldaten überwacht wird, verschwinden erst sämtliche Hunde, später auch vereinzelt Menschen. Als Joe und Charles sich die ersten entwickelten Aufnahmen ihres Super-8-Films ansehen, können sie ein Wesen erkennen, das in dem Zug gefangen war. Ein Außerirdischer etwa? Viel Zeit für Nachforschungen bleibt ihnen nicht. Denn die Soldaten beginnen bereits, die Stadt zu evakuieren – und schließlich erfahren die Jugendlichen, dass auch Alice von der Kreatur entführt wurde.

Nicht nur die Handlung, sondern auch die Atmosphäre von „Super 8“ erinnert an Steven Spielbergs Klassiker "E.T.". Nur ist dieses Mal alles ein wenig ernster und bedrohlicher geraten. Doch schon für Zwölfjährige ist der Film von J.J. Abrams ein wunderbares, spannendes Abenteuer und zugleich ein Einstieg in die Filmwelt von Jugendlichen, in der es auch etwas rauer und ruppiger zugehen darf. Die etwa gleichaltrigen Protagonisten bieten ihnen dabei starke Identifikationsfiguren auf Augenhöhe, deren Lebenssituation und Gefühle vertraut sein dürften. Und schließlich müssen auch diese sich behaupten, sich endlich loslösen von den Eltern und sich in neue Welten vorwagen. Manche Szenen können jüngere Zuschauer durchaus fordern. Doch gerade das Ende schafft einen schönen Bogen, in dem sich das Bedrohliche auch aus einer ganz anderen Perspektive zeigt. So ist dieser – aus Erwachsenensicht auch nostalgische – Rückblick in die frühen 1980er-Jahre weitaus differenzierter als manches aktuelle eindimensionale Actionspektakel.

DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
DVD-Extras: Audiokommentar, Featurettes

Stefan Stiletto