66/67 – Fairplay war gestern

Länge:
114 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Carsten Ludwig, Jan-Christoph Glaser
Darsteller:
Fabian Hinrichs, Christoph Bach, Melika Foroutan, Maxim Mehmet, Christian Ahlers Fahri Ogün Yardim, Aurel Mathei u. a.
Genre:
Drama
Land:
Deutschland, 2009
In der Spielzeit 1966/67 wurde der Fußballverein Eintracht Braunschweig einmal Deutscher Meister, inzwischen sind über 40 Jahre vergangen. Die sechs Freunde Otto, Henning, Christian, Tamer, Mischa und ihr Anführer Florian, waren damals noch nicht geboren. Dennoch haben die Hooligans ihrem Fanclub diesen sich allen sogar eintätowierten Namen „66/67“ gegeben und sich selbst das Versprechen, immer füreinander einzustehen, vorzugsweise mit Gewalt. Da werden nicht nur gegnerische Fans ohne Vorwarnung vermöbelt, auch die eigenen Probleme etwa mit den Frauen scheinen nur mit Gewalt lösbar. Solche Probleme haben die Jungs aus verschiedenen sozialen Schichten mehr als genug, zumal die mühsam aufrechterhaltene Fassade in der Gruppe zusehends bröckelt und ihr Ideal von Freundschaft immer mehr ins Hintertreffen gerät.
Carsten Ludwig und Jan-Christoph Glaser haben mit ihrem beachtlichen zweiten gemeinsamen Spielfilm (nach „1. Mai – Helden bei der Arbeit“) keinen Fußballfilm im herkömmlichen Sinn gedreht und auch keinen, der klischeehaft mit dem Thema Hooliganismus umgeht. Gewalt gegen andere und gegen sich selbst, die hier in extremer Ausprägung und ausführlich, aber nie selbstzweckhaft dargestellt wird, ist vielmehr ein Ventil für die inneren Konflikte der Freunde. Zugleich ist es Ausdruck ihrer Verzweiflung, dem Leben und den Anforderungen des Erwachsenwerdens nicht gewachsen zu sein – ein radikaler Coming-of-Age-Film ohne Selbstverwirklichung, wenn man so will. Diese Extreme, die auch schauspielerisch große Leistungen abforderten, lassen das Exemplarische einer Haltung deutlich werden, die jeden Entwicklungsschritt als Selbstverrat ablehnt, in Tiefstapelei und Lügen mündet und jede Selbstverantwortung missen lässt. Andererseits läuft der Film mit seiner Mischung an illustren Charakteren auch Gefahr, sich inhaltlich zu überfrachten, denn die Palette reicht vom schwulen Hooligan über den Kripobeamtensohn, von Migrations- und Krankenpflegeproblemen über Einbruchdiebstahl und Drogenkonsum bis hin zu Perversionen und Totschlag. Dennoch ein Film, den man so leicht nicht wieder vergisst.
DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch
Carsten Ludwig und Jan-Christoph Glaser haben mit ihrem beachtlichen zweiten gemeinsamen Spielfilm (nach „1. Mai – Helden bei der Arbeit“) keinen Fußballfilm im herkömmlichen Sinn gedreht und auch keinen, der klischeehaft mit dem Thema Hooliganismus umgeht. Gewalt gegen andere und gegen sich selbst, die hier in extremer Ausprägung und ausführlich, aber nie selbstzweckhaft dargestellt wird, ist vielmehr ein Ventil für die inneren Konflikte der Freunde. Zugleich ist es Ausdruck ihrer Verzweiflung, dem Leben und den Anforderungen des Erwachsenwerdens nicht gewachsen zu sein – ein radikaler Coming-of-Age-Film ohne Selbstverwirklichung, wenn man so will. Diese Extreme, die auch schauspielerisch große Leistungen abforderten, lassen das Exemplarische einer Haltung deutlich werden, die jeden Entwicklungsschritt als Selbstverrat ablehnt, in Tiefstapelei und Lügen mündet und jede Selbstverantwortung missen lässt. Andererseits läuft der Film mit seiner Mischung an illustren Charakteren auch Gefahr, sich inhaltlich zu überfrachten, denn die Palette reicht vom schwulen Hooligan über den Kripobeamtensohn, von Migrations- und Krankenpflegeproblemen über Einbruchdiebstahl und Drogenkonsum bis hin zu Perversionen und Totschlag. Dennoch ein Film, den man so leicht nicht wieder vergisst.
DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Verleih-Blu-rayASCOT ELITE Home Entertainment GmbH
Verleih-DVDASCOT ELITE Home Entertainment GmbH
Kauf-DVDASCOT ELITE Home Entertainment GmbH
Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (34. Woche 2010).