I Killed My Mother

Hubert ist 17 und lebt bei seiner alleinerziehenden Mutter. Alles an ihr nervt ihn: ihre kitschige Kleidung, ihr schriller Einrichtungsstil, ihre mangelnden Kochkünste. Der sensible, künstlerisch begabte Junge scheint mit seinen Interessen Lichtjahre von ihr entfernt zu sein. Das führt immer wieder zu heftigen Streitereien. Oder dazu, dass Hubert vor seiner Lehrerin behauptet, seine Mutter sei tot. Doch in anderen Momenten besteht zwischen Sohn und Mutter wiederum große Zuneigung. Allein seiner Videokamera schildert Hubert seine zerrissenen Gefühle. Und findet Ablenkung und Glück mit seinem Schulkameraden Antonin. Von dieser homosexuellen Beziehung erfährt Huberts Mutter nur zufällig und ist entsprechend geschockt. Als zwischen ihr und Hubert der Streit wieder einmal eskaliert, weiß sie sich keinen anderen Rat als, unterstützt von Huberts Vater, den Jungen in ein Internat zu stecken. Mutter und Sohn können nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander. "I killed my mother" erzählt mal tragisch, mal komisch, mal schrill, mal leise von einer familiären Hassliebe und dem Erwachsenwerden des 17jährigen Hubert. Der junge Xavier Dolan, der Hubert verkörpert, ist nicht nur Hauptdarsteller, sondern auch Regisseur und Autor des Films, den er mit gerade mal 19 Jahren drehte. Entsprechend authentisch wirken die gezeigten Gefühle. Zugleich beweist Dolan ein bemerkenswert sicheres Gespür für Stil, inszeniert in einfachen, aber sorgfältig komponierten Bildern, erzählt klug, anspielungs- und temporeich. Beim Festival in Cannes wurde er dafür zu Recht als Regiewunderkind gefeiert. Ein sehenswerter, intensiver und unterhaltsamer Film über die Dramen der Adoleszenz für Jugendliche wie auch Eltern.


DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch, Französisch
Untertitel: Deutsch

KL/Br