Selbstgespräche

Sascha hat ein vorlautes Mundwerk und hofft auf den großen Durchbruch als Fernsehmoderator. Doch der lässt auf sich warten und Sascha beginnt einen Job im Callcenter. Dort interessiert ihn weniger, eine gute Verkaufsquote zu erzielen. Viel lieber versucht er, dem schüchternen Verkaufsass Adrian das Flirten beizubringen. Adrian hatte noch nie eine Freundin und lebt immer noch bei seinem Vater. Eine weitere Kollegin ist die alleinerziehende Architektin Marie, die verzweifelt versucht, in ihrem eigentlichen Beruf wieder eine Anstellung zu finden, und von Männern die Schnauze voll hat. Callcenter-Leiter Richard Harms gibt sich dagegen souverän und hat für jede Situation einen passenden Spruch auf den Lippen. Doch leider zerbricht derweil seine Ehe, denn die Kommunikation mit seiner Frau funktioniert so gar nicht. Alle privaten Probleme geraten aber ins Hintertreffen, als dem Callcenter die Schließung droht, wenn es nicht seine Erfolgsquote erhöht.

Wer viel redet, muss nicht unbedingt viel zu sagen haben. Dieser Gedanke kommt einem das eine oder andere Mal bei "Selbstgespräche". Mit Augenzwinkern, aber auch viel Sympathie für ihre Helden erzählt die Ensemblekomödie kleine Geschichten rund um Menschen, die zwar mit Kommunikation ihr Geld verdienen, im Privaten aber am Kommunizieren mal auf tragische, mal auf komische Weise scheitern. Zugleich wird ein genauer Blick auf den Arbeitsplatz Callcenter geworfen, an dem unter viel Druck für wenig Geld geschuftet wird. Dank des sympathischen Schauspielerensembles ist der Debütfilm von André Erkau vergnüglich anzuschauen. Beim Max Ophüls Festival 2008 wurde er gleich doppelt ausgezeichnet.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
DVD-Extras: Trailer

Kirsten Loose