Yella

Yella ist eine junge Frau aus einer ostdeutschen Kleinstadt, deren Ehe auch aus wirtschaftlichen Gründen gescheitert ist. Trotz inständiger Bitten des Mannes, es noch einmal mit ihm zu versuchen, möchte sie weg nach Westdeutschland, um dort Arbeit zu finden. Auf der Flucht vor ihm verunglücken beide mit ihrem Wagen. Kurze Zeit später lernt Yella in Hannover Philipp kennen, der für eine Private Equity Firma arbeitet und nach wachstumsstarken Unternehmen Ausschau hält, an deren Erfolg sich private Investoren beteiligen möchten. Yella wird zu seiner Assistentin und bald auch zu seiner Geliebten. Endlich einmal fühlt sie sich auf der Seite der Gewinner, doch irgendetwas scheint in diesem neuen Leben nicht zu stimmen. Hat sie etwa alles nur geträumt?

Spielfilme erzählen von einer möglichen Wirklichkeit, die damit dem Traum nicht unähnlich ist. Sie ermöglichen dabei Einblicke in fremde Welten wie die des Finanzkapitals und privater Investmentfonds, zu denen Außenstehende normalerweise keinen Zutritt finden. Beide Elemente verbindet Christian Petzold geschickt zu einer irritierenden Geschichte aus der sozialen Gegenwart Deutschlands, in der die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird, das Ungleichgewicht zwischen dem Westen und dem Osten weiterhin Opfer fordert und die Kapitalmärkte ihren eigenen, nicht immer humanen Gesetzen folgen. Ein starkes Drehbuch, glänzende Darsteller und eine gut durchdachte außergewöhnliche Erzählstruktur machen den Film zu einem Erlebnis mit Erkenntnisgewinn für alle diejenigen, die schon einmal ähnliche Zukunftsträume wie Yella hatten.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
Untertitel: Englisch

Holger Twele