Goodbye Bafana

Ende der 60er Jahre ist Nelson Mandela einer der Insassen auf der Gefängnisinsel Robben Island. Das Apartheidregime der weißen Minderheit hat ihn und andere Aktivisten des African National Congress zu lebenslanger Haft verurteilt. Der weiße Wärter James Gregory, der nicht eben zur Begeisterung seiner Frau auf die Insel versetzt wird, bekommt die Sonderaufgabe, die Briefe und die Gespräche der Freiheitskämpfer zu kontrollieren. Denn Gregory ist auf einer Farm aufgewachsen, wo er die afrikanische Sprache Xhosa gelernt hat, in der sich auch Mandela und seine Leute verständigen. Gewissenhaft kommt Gregory seiner Aufgabe nach und interessiert sich zunehmend auch für die Forderungen und Gedanken der Freiheitskämpfer. Je mehr er deren Sicht kennen lernt, desto mehr sieht er das Unrecht und die Verbrechen, die die weiße Regierung an den Schwarzen begangen hat. Zwischen dem Gefangenen und seinem Wärter entwickelt sich eine Freundschaft, die auf gegenseitiger Achtung und Respekt beruht.

Der Film entstand nach den Erinnerungen des realen James Gregory und beschreibt nachvollziehbar nicht nur die Entwicklung einer ungewöhnlichen Freundschaft (Bafana heißt in der Sprache Xhosa übrigens Freund), sondern auch die beiden sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten. Auf der einen Seite ein souveräner und toleranter Nelson Mandela, der gerade deshalb besonderen Eindruck hinterlässt, weil er trotz bitterer Erfahrungen mit dem Unrechtsregime der Weißen in seinem Heimatland nicht Hass und Gewalt predigt, sondern auf Verständigung und Einsicht setzt. Und auf der anderen Seite ein Vertreter der weißen Herrscherschicht, für den zunächst alle Schwarzen ungebildete Menschen zweiter Klasse sind. Erst durch den nahen Kontakt zu Nelson Mandela stellt Gregory diese Sicht in Frage und kann sich mit den Forderungen der Befreiungsbewegung auseinandersetzen. Filmisch unaufdringlich und ohne jegliches Heldentum hat Regisseur Bille August den Film inszeniert und kann sich dabei auf zwei großartige Hauptdarsteller verlassen: Joseph Fiennes als James Gregory und Dennis Haysbert als Nelson Mandela. Ein absolut sehenswerter Film über die jüngere Geschichte Südafrikas und ein Plädoyer für Verständigung und Toleranz. DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9 Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1 Sprache: Deutsch Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte DVD-Extras: Audiokommentar, Making of, Trailer, Bildergalerie, Biografien

Gabi Brandt