Im Jahr der Schildkröte

Film: Im Jahr der Schildkröte
Länge:
93 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Ute Wieland
Darsteller:
Heinz Bennent, Karina Fallenstein, Anke Tegtmeyer, Arpád Kraupa, Herbert Weißbach, Claudia Burckhardt, Andreas Thiel, Dirk Bach u.a.
Genre:
Drama , Literaturverfilmung
Land:
Deutschland , 1988
Bei einem nächtlichen Spaziergang gabelt August Kamp, 60, Witwer und ehemaliger Buchhalter, die 21-jährige Claudia auf. Sie hat Streit mit einem Mann, Kamp gewährt ihr Unterschlupf in seiner Wohnung. Studentin sei sie, behauptet die schrille, aufgedrehte Claudia. Am nächsten Morgen ist sie verschwunden, am Nachmittag Kamps Türschloss aufgebrochen. Ob Claudia, die kein Bafög bekommt, dahinter steckt? Eines Abends taucht sie wieder auf. Wieder scheint sie in Not zu sein. Kamp ist sich nicht sicher, ob er noch einmal helfen soll. Sein Verstand sagt nein, sein Herz sagt ja. So also lernt er durch Claudia zwielichtige Typen kennen, aus deren Fänge er sie befreit, kümmert sich um Bafögunterlagen für sie, wartet am Telefon auf ihre Anrufe, lässt sich seine Lebensversicherung auszahlen, um das Mädchen finanziell zu unterstützen. Claudia aber kommt und geht, wann sie will. Ohne Vorankündigung, ohne Erklärung. Kamp schwankt zwischen Fürsorge und Misstrauen, zwischen Liebe und Verdacht. Bis Claudia ihn mit einer Reise ans Meer überrascht und ihm dort ihre Liebe gesteht. Beide ahnen, dass diese Liebe keine Zukunft haben wird.

Die Regisseurin und Drehbuchautorin Ute Wieland legte 1988 mit „Im Jahr der Schildkröte“ ihren Debütfilm vor. Nach der Romanvorlage „Sterbetage“ von Hans W. Kettenbach erzählt sie hier eine einfühlsame und tief berührende Geschichte einer unmöglichen Liebe zwischen zwei Menschen, deren Altersunterschied sage und schreibe 40 Jahre beträgt. Interessanterweise konzentriert sich Ute Wieland dabei ganz und gar auf die Gefühle und Zerrissenheit ihrer Hauptfiguren, lässt ihnen ihre Geheimnisse, die mit ihrem Vorleben zu tun haben. Bis zum Schluss z. B. weiß der Zuschauer – wie auch August Kamp – nicht, was eigentlich mit Claudia los ist. Es wird vieles angedeutet, erklärt oder aufgeklärt wird nichts. Das macht diesen Film so bemerkenswert und gibt den beiden Hauptdarstellern, Heinz Bennent und Karina Fallenstein, viel Raum zu agieren. Nicht umsonst erhielt damals Heinz Bennent für seine darstellerische Leistung das Filmband in Gold und Karina Fallenstein den Max-Ophüls-Preis als beste Nachwuchsdarstellerin.

DVD-Bildformat: 1:1,66
Ton: HiFi Stereo, Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch
DVD-Extras: Interview, Bio- und Filmografien, Trailer

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Kauf-DVDKinowelt

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (29. Woche 2007).