Lichter der Vorstadt

Film: Lichter der Vorstadt
Länge:
78 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
Aki Kaurismäki
Darsteller:
Janne Hyytiäinen, Maria Järvenhelmi, Ilkka Koivula, Maria Heiskanen, Sergei Doudko u. a.
Genre:
Drama , Großstadtfilm
Land:
Finnland, Deutschland, Frankreich, 2006
Der Wachmann Koistinen, der in einer modernen Shopping Mall von Helsinki seinen Dienst verrichtet, gilt unter seinen Kollegen als verschlossener und verschrobener Außenseiter, den man am besten in Ruhe lässt. Als Koistinen jedoch der blondhaarigen Mirja begegnet, ist es für ihn Liebe auf den ersten Blick. So erkennt er auch nicht, dass die Geliebte eines Gangsters ihre Gefühle ihm gegenüber nur spielt, um an sein Schlüsselbund zu gelangen, mit dem Mirjas Komplizen in die Geschäfte der Mall einbrechen können. Als auf diese Weise ein Juwelierladen ausgeraubt wird, fällt der Verdacht sofort auf Koistinen. Tief gekränkt durch Mirjas Verhalten, verschweigt er der Polizei dennoch die wahren Zusammenhänge und wandert für zwei Jahre ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung versucht er, wieder Fuß zu fassen und findet etwas Trost bei einer jungen Imbissbudenverkäuferin.

„Lichter der Vorstadt“ ist der dritte und letzte Teil von Kaurismäkis „Trilogie der Verlierer“, zu der auch „Wolken ziehen vorüber“ (1996) und „Der Mann ohne Vergangenheit“ (2002) gehören. Während es im ersten Teil um den Verlust der Arbeit und im zweiten um den Verlust der Wohnung geht, handelt „Lichter der Vorstadt“ (2006) vom Verlust der sozialen Existenz und von der Einsamkeit eines Menschen in der modernen Großstadt. Der Filmtitel nimmt dabei Bezug auf den Filmklassiker „Lichter der Großstadt“ (1931) von Charles Chaplin. Kaurismäkis Kritik an einer gleichgültigen und inhumanen Gesellschaft, die in den ersten beiden Teilen wesentlich stärker zum Ausdruck kommt, weicht im dritten Teil mehr und mehr dem privaten Schicksal eines „romantischen Dummkopfs“, der durch seine klaren Moralvorstellungen zum Opfer wird. Sachlich-nüchtern und distanziert beobachtet die Kamera den unaufhaltsamen Niedergang des Protagonisten, dessen Gefühlslage sich nur indirekt durch sein Verhalten und seine Handlungen erschließt. Lange Dialogszenen und rasch wechselnde Bildfolgen haben in Kaurismäkis filmischem Universum ohnehin keinen Platz. Der lakonische und hier bis zur Perfektion getriebene Inszenierungsstil hinterlässt bei diesem Werk allerdings auch das Gefühl, alles schon einmal gesehen zu haben.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Finnisch
Untertitel: Deutsch, Französisch
DVD-Extras: Trailer

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDPandora Film

Kauf-DVDPandora Film

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (27. Woche 2007).