Marie Antoinette

Die Geschichte beginnt 1768, als die noch sehr junge Marie Antoinette mit ihrem Hofstaat und dem Hündchen Mops aus dem heimischen Österreich Richtung Versailles aufbricht. Ihre Mutter und der französische König haben zum Wohl beider Länder die Hochzeit ihrer Kinder vereinbart. An der Grenze muss Marie Antoinette alles Vertraute zurück lassen: ihre Hofdamen und auch den geliebten Hund. In Frankreich wird sie argwöhnisch von den adeligen Damen und erwartungsvoll von den zugehörigen Herren erwartet, die schon von ihrer Schönheit gehört hatten. Das junge Mädchen ist erstaunt über den Prunk und das luxuriöse Leben am Hof von Versailles. Und da Louis XVI, ihr frisch angetrauter Ehemann, wenig Interesse an ihr zeigt, nimmt Marie Antoinette dankbar an allen Vergnügungen bei Hofe teil. Erst nach Jahren kommt königlicher Nachwuchs, zuerst eine Tochter, dann der ersehnte Thronfolger. Doch inzwischen geht es dem französischen Volk immer schlechter, Unmut macht sich in der Bevölkerung breit – auch über den üppigen Lebensstil bei Hofe. Als die Bastille gestürmt wird, droht das Volk auch der königlichen Familie.

Nach der Biographie von Antonia Fraser hat Regisseurin Sofia Coppola das Drehbuch geschrieben und mit Kirsten Dunst in der Titelrolle inszeniert. Die macht ihre Sache wirklich gut: das schüchterne, aber weltoffene Mädchen, die willige, aber enttäuschte Ehefrau, die vergnügungssüchtige junge Frau, aber auch die fürsorgliche Mutter und umsichtige Königin – allen Facetten und allen Lebensphasen wird sie gerecht. Auffallend und irritierend ist dagegen die Musikauswahl: Schon im Vorspann untermalt Rockmusik das Rokoko-Szenario, wo ein Menuett weit passender gewirkt hätte. Was die Regisseurin sich davon versprochen hat, bleibt wohl ihr Geheimnis. Ansonsten hat man nicht gespart: Die Kostümbildnerin konnte offensichtlich aus dem Vollen schöpfen (und bekam für ihre Arbeit auch einen Oscar) und gedreht wurde an Originalschauplätzen in Frankreich. Historisch hat er zwar nichts über das Leben des gemeinen Volkes kurz vor der Französischen Revolution zu bieten, kann aber mit seiner biographischen Perspektive nicht so falsch liegen, denn er wurde beim Filmfestival in Cannes 2006 mit dem Nationalen Bildungspreis ausgezeichnet.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch, Englisch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Entfallene Szenen, Making of, Dokumentation, Trailer

Gabi Brandt