Fiasko

Tragikomischer Episodenfilm über drei Mitglieder einer isländischen Familie, die alle auf der Suche nach ein bisschen Wärme und Glück sind. Großvater Karl bleibt mit der Lippe an der vereisten Autotür kleben. Im Krankenhaus verliebt er sich in eine gealterte Filmschauspielerin. Die resolute Dame ist jedoch von Vergesslichkeit geplagt und träumt sich in eine andere Zeit. Aus Liebe wird Karl zum Bankräuber. Tochter Julia muss ihre Liebhaber unter einen Hut bringen und führt akribisch Strichlisten. Als sich einer der beiden im Schrank verstecken muss, eskalieren die Ereignisse. Mutter Steingerdur hat den Lottoschein zum Jackpot verlegt. Die fromme Hausfrau liebt den überdrehten Fernsehprediger Samuel. Der frönt jedoch dem ausschweifenden Leben im SM-Teufelskostüm und muss die vermeintliche Leiche einer Prostituierten beseitigen.

Im Vorspann noch düster und melancholisch, entpuppt sich der Film schnell als skurril und überzogen, aber nur mäßig komisch. Die durchaus originellen Geschichten scheitern an der allzu klischeehaften Inszenierung. Der Film ist das Spielfilmdebüt des Werberegisseurs Ragnar Bragason – und so sieht er auch aus: Glatte Bilder und überzeichnete Figuren, die nicht selten in ihren Sehnsüchten und Abgründen der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Was komisch sein soll, wirkt ziemlich albern, was existentiell daher kommt, ist leer und ohne echtes Gefühl. Schade um die gute Grundidee.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Trailer

Christiane Radeke