Pusher

Frank ist ein kleiner Dealer, der ohne Stress und Aufregung in den Tag hinein lebt. Er hat nicht den Ehrgeiz, das ganz große Ding zu drehen, hält den Ball schön flach. Eines Tages bestellt ein alter Knast-Kamerad 200 Gramm Heroin bei Frank. Das ist eine Menge, die er nicht auf Vorrat hat. So wendet er sich an Milo, der das Drogengeschäft in großem Stil betreibt. Milo liefert auf Pump. Bei der Übergabe an seinen Kunden wird Frank jedoch von der Polizei gestoppt. Er kippt den Stoff in einen Teich – und hat plötzlich dicke Schulden. Schulden bei einem Mann, der sie gnadenlos und mit Gewalt eintreiben wird. Frank wird nervös und versucht verzweifelt, das Geld zu beschaffen.

Das DVD-Cover bezeichnet Nicolas Winding Refn als den „Tarantino Dänemarks“. Die Art, wie der Regisseur Gewalt und den „ganz normalen Alltag“ seiner Figuren inszeniert, mag das nahe legen. Aber die Stärke des Films liegt ganz woanders: Refn zeigt seine Helden wie in einem dramatisch verdichteten Dokumentarfilm. Er erklärt nicht, er schlachtet nicht aus. Er erzählt von Menschen und spielt nicht mit Figuren der Kino- und Pop-Kultur. Auf diese Art lässt er den Zuschauer mit Kim Bodnia (bekannt aus „In China essen sie Hunde“) leiden und verzweifeln. Dem kleinen Dealer beim Weg nach ganz unten zuzuschauen, tut weh. Ein toller, harter Film, dessen Fortsetzung in Kürze ebenfalls auf DVD erscheinen wird.


DVD-Bildformat: 1:1,66/16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Dänisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Audiokommentar, Making of, Werbetrailer, Filmografien

Albert Schwarzer