Dealer

Der junge Türke Can lebt mit seiner Frau und der gemeinsamen dreijährigen Tochter in einem tristen Hochhaus in Berlin Kreuzberg. Den Lebensunterhalt finanziert er seit Jahren als kleiner Dealer für den Türken Hakan. Für Can beginnt der Tag erst am Mittag und endet tief in der Nacht. In dieser Zeit macht er seine kleinen Geschäftchen, in Parks, zwischen Hochhäusern oder nachts in der Disko. Seine Frau hat - auch mit dem Blick auf die kleine Tochter - die Nase voll von diesem Leben. Sie möchte, dass Can sich einen normalen Job sucht und mit ihnen ein normales Familienleben führt. Boss Hakan verspricht ihm die Geschäftsführung einer Bar, doch bevor es soweit kommt, wird Hakan erschossen. Für kurze Zeit arbeitet Can in der Küche eines türkischen Restaurants, dann beschließt er, den Rest von Hakans Stoff auf eigene Kappe zu verkaufen. Ein verhängnisvoller Fehler, denn diesmal wird er von der Polizei geschnappt.

Can ist einer von den "sauberen" Dealern, der selber die Finger von den Drogen lässt, die er verkauft. Er sieht das als lukrative Einnahmequelle und hat auch selbst keinerlei Idee, was er denn sonst tun könnte. Die Perspektivlosigkeit des Protagonisten, sein immer gleicher Trott, auch seine Naivität werden in Thomas Arslans Film mehr als deutlich. Diesem jungen Mann fehlen Ideen, Inspiration, aber auch Wünsche und Hoffnungen. Sprachlosigkeit begleitet zumeist den Austausch von Geld und Drogen. Die Kamera beobachtet das Geschehen fast dokumentarisch in ruhigen langsamen Einstellungen, die Zeit lassen zum genauen konzentrierten Hinsehen. Der Film eröffnet so Einblicke in den tristen Alltag dieser Generation ohne Zukunft.

DVD-Bildformat: 1:1,33; 4:3
Ton: HiFi Stereo, Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch

Gabi Brandt