Underworld

Die Nacht endet nie in der düsteren Metropole, in der sich seit Jahrhunderten Werwolf- und Vampir-Clans erbitterte Kämpfe liefern. Eines Tages jedoch geschieht etwas Ungewöhnliches. Vampirin Selene beobachtet auf der Jagd nach Werwölfen, wie diese hinter dem Mensch Michael Corvin her sind. Sie beabsichtigt gegen den Willen ihrer aristokratischen Vampir-Familie, den Mann in Sicherheit zu bringen. Dennoch kann sie nicht verhindern, dass Werwolf-Anführer Lucian ihn vorher mit dem Wolf-Virus infiziert. Der Schlüssel zu dem Geheimnis, warum Corvin zum Opfer wurde, liegt in seiner Familiengeschichte begründet. Und eng damit verbunden ist auch der Ursprung des Konflikts zwischen den beiden unsterblichen Rassen. Das bedeutet für Selene einige Schwierigkeiten, denn Beziehungen zwischen Vampiren und Werwölfen sind strengstens untersagt.

Es gibt Szenen in diesem Film, die direkt einem Comic entsprungen zu sein scheinen. Da kniet Vampirin Selene am Anfang auf dem Balkon eines Hochhauses, blickt nachdenklich über den namenlosen Moloch, der sich vor ihr ausbreitet, und dieses düster-schöne Bild besitzt eine visuelle Kraft und Atmosphäre, die den ganzen Film bestimmen wird. Ganz ähnlich wie in „The Crow“ oder „Blade“ spielt auch dieser Gothic-Horrorfilm in einer morbiden Halbwelt aus Dunkelheit und Vollmondnächten, die die Grufti-Szene lieben wird. Heldin Kate Beckinsale braucht sich dabei nicht vor ihren männlichen Kollegen zu verstecken. Weiß geschminkt, in enges Lack und Leder gekleidet, mit kniehohen Stiefeln und einem flatternden Mantel verleiht sie ihrer Vampirin nicht nur Coolness, sondern auch Zerbrechlichkeit und tragische Züge. Aber die Horror-Mär lässt sich auch problemlos als fantastische Parabel über Rassenhass lesen. Einen dermaßen konsequenten und überzeugenden Genrefilm hat man schon lange nicht mehr gesehen.

Inzwischen gibt es zwei weitere Filme aus der Werwolf-Saga: "Underworld: Evolution" (USA 2006) unter Regie ebenfalls von Len Wiseman mit Kate Beckinsale und "Underworld: Aufstand der Lykaner" (USA 2009) mit neuer Besetzung und unter neuer Regie im Vertrieb von Sony Pictures.

DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1, dts (nur deutsch)
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte
DVD-Extras: Audiokommentar von Len Wiseman, Kate Beckinsale, Scott Speedman, Making of, Kinotrailer, Teaser, Produktionsnotizen, Cast- und Crew-Infos

Stefan Stiletto