Simone

Viktor Taransky steht vor den Scherben seiner Karriere. Seit einem frühen Kurzfilmoscar ist dem Regisseur kein Filmerfolg mehr beschieden gewesen. Als die zickige Hauptdarstellerin seines aktuellen Werkes den Vertrag kündigt, wirft die Studiochefin den Glücklosen hinaus. Ironie des Schicksals: Die knallharte Geschäftsfrau ist Taranskies Ex. Ausgerechnet ein Computerprogramm rettet den Filmbesessenen. Es stammt aus dem Nachlass eines genialen Software-Tüftlers, der Taranskies Filme liebte und ihm sein Lebenswerk vermachte. Das Programm gibt dem Regisseur die Möglichkeit, aus digital abgespeicherten Eigenschaften aller Filmstars eine eigene, verblüffend lebensechte Person zusammenzustellen. Taransky erfindet „Simone“ und dreht mit der virtuellen Schönheit seinen Film zu Ende. Der Streifen wird ein Welterfolg – und Publikum, Presse und Filmbranche rätseln, wer der geheimnisvolle Star sein mag, der die Zuschauer zu Tränen rührt und von dem niemand zuvor gehört hat. Taransky aber wahrt das Geheimnis. Er hat noch viel mit seiner „Entdeckung“ vor.

Andrew Niccol („Gattaca“) hat seine Satire auf die Film- und Unterhaltungsbranche als liebevoll-melancholische Komödie angelegt. Jede Menge Seitenhiebe, kleine Tiefsinnigkeiten, eine ausgesuchte Kulisse und ein wie immer hervorragender Al Pacino machen die Videopremiere zum Vergnügen. Allerdings bleibt Niccols Drehbuch oft auf halber Strecke stehen. Es fehlt an wirklichen Konflikten und manch unglaubwürdige Wendung lässt Mut und Konsequenz vermissen. Viele tolle Details fügen sich nicht unbedingt zu einem überzeugenden Ganzen.

DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch/Englisch
Untertitel: Deutsch/Englisch
DVD-Extras: 2 Dokumentationen, nicht verwendete Szenen, alternative Szenen, Trailer, Teaser

Albert Schwarzer