Der Felsen

Katrin verbringt mit ihrem Chef und Liebhaber einen heimlichen Urlaub auf Korsika. Als er ihr eröffnet, dass seine Frau schwanger ist und dieser Urlaub ihr Abschied sein soll, wirft sie ihn hinaus. Völlig aus der Bahn geworfen, stromert Katrin umher, verbringt eine Nacht mit zwei Hilfspolizisten. Eines Abends – die junge Frau ist schon ziemlich angetrunken - trifft sie auf Malte. Der Junge erzählt ihr, er sei mit einer Jugendgruppe auf der Insel. In Wirklichkeit nimmt Malte an einem Resozialisierungs-Camp teil. Das Lager ist seine letzte Chance – fällt er aus der Rolle, winkt ihm das Gefängnis. Katrin ist von der hartnäckigen Verehrung Maltes fasziniert. Der Junge wiederum träumt davon, mit dieser wunderbaren Frau aus seiner verpfuschten Existenz zu fliehen. Um eine Verabredung mit Katrin einhalten zu können, reißt Malte bei einem Arbeitseinsatz aus dem Camp aus.

Domink Graf ("Die Sieger") macht es den Zuschauern nicht einfach: Seine Kamera vermittelt die Atmosphäre verwackelter Urlaubsfilme, die Stimme einer unsichtbaren Erzählerin kommentiert die Handlung und schafft Distanz. Wer sich aber auf den Film einlässt, dem erschließt sich das Gefühl der Verunsicherung bei Katrin und Malte und der findet einen Zugang nicht nur zu den Hauptfiguren, sondern auch zur vielschichtigen Struktur der Filmerzählung. Karoline Eichhorn ("Der Sandmann") und die Produzenten wurden für ihre Leistungen mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet; Antonio Wannek ("Bella Martha"), Graf und Eichhorn erhielten Nominierungen zum Deutschen Filmpreis, den die Cutterin Hana Müller mit nach Hause nehmen konnte.

DVD Bildformat: 1:1,85/16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
keine Extras

Albert Schwarzer