Der Zimmerspringbrunnen

Die Wende hat für den „Ossi“ Hinrich Lobek nichts Gutes gebracht: Seit er seinen Job los ist, weiß er nichts Rechtes mit sich anzufangen und – noch viel schlimmer – seine Frau Julia macht als Architektin in einem dynamischen Team Karriere. Was für die Ehe nicht eben förderlich ist. Da vermittelt ihm das Arbeitsamt einen Job als Vertreter für Zimmerspringbrunnen bei der Firma Panta Rhein. Und plötzlich laufen die Dinge wie von selbst. Denn Lobek entwirft ein neues Modell, „Atlantis“, bei dem nostalgisch auf den Umrissen der DDR der Ostberliner Fernsehturm plätschernd Wasser speit. "Atlantis" entwickelt sich zum wahren Verkaufshitt und Lobek zum Starverkäufer. Doch eigentlich ist ihm seine Frau Julia immer noch wichtiger.

Regisseur Peter Timm („Go Trabi Go“) hat mit gehöriger zeitlicher Distanz eine Ost-West-Komödie nach dem Roman von Jens Sparschuh inszeniert. Der augenzwinkernde Blick auf die gesellschaftliche Realität in der Nachwende-Zeit ist ihm mit einer Portion Arroganz in West- und einem Hauch Nostalgie in Ost-Deutschland gelungen. Die Besetzungsmischung hat mit Götz Schubert (geboren und ausgebildet in Ost) und Gustav-Peter Wöhler (West) auf der einen und Bastian Pastewka auf der anderen Seite ebenfalls für jedes Alter und jeden Geschmack etwas zu bieten. Aber möglicherweise liegt auch genau da ein Problem des Films, der über das gewogen ausgeglichene Mittelmaß intelligent solider Unterhaltung nicht recht hinauskommt. Und darüber hinaus zunehmend seinen ironischen Schwung bei der Konzentration auf die Rettung des Ehelebens verliert.

DVD Bildformat: 1:1,85/16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprache: Deutsch
keine Extras

Gabi Brandt