Ein Tag wie kein anderer (tlw. OmU)

Länge:
98 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
Asaph Polonsky
Darsteller:
Shai Avivi (Eyal), Evgenia Dodina (Vicky), Tomer Kapon (Zooler), Uri Gavriel, Alona Shauloff, Sharon Alexander, Carmit Mesilati-Kaplan
Genre:
Tragikomödie
Land:
Israel, 2016

Eyals und Vicky Sohn ist mit 25 Jahren an Krebs gestorben. Die Shiva, die traditionelle jüdische Woche der Trauer, die Verwandte beim Tod eines Angehörigen einhalten, ist mittlerweile vorbei. Vicky möchte ans Grab fahren und wieder anfangen, in ihrem Job als Lehrerin zu arbeiten. Die Rückkehr in den Alltag, so ihre Abmachung mit ihrem Mann, soll ihnen helfen weiterzuleben. Doch Eyal entscheidet sich anders, fährt ins Hospiz, in dem sein Sohn seine letzte Zeit verbrachte, auf der Suche nach einer Wolldecke, die er nicht findet. Dafür nimmt er ein Päckchen medizinisches Marihuana mit. Seine Versuche, einen Joint zu drehen, scheitern allerdings. Der Sohn der Nachbarn, die ihn nicht nur wegen ihres lautstarken Sexes stören, wird ihm zum Komplizen. Zooler ist Mitte 20, schlägt sich mit einem Lieferantenjob durch, lebt noch bei den Eltern. So wenig erwachsen, wie er ist, scheint das Zusammensein mit ihm grad genau das Richtige für Eyal. Und so verbringen die beiden Männer bekifft miteinander den Tag, während Vicky ebenfalls für sich herausfinden muss, wieviel Routine oder Ausbruch aus der Routine ihr guttut. Den eigenen Sohn in jungen Jahren zu verlieren, ist ein drastisches tragisches Ereignis für die Angehörigen. Wie man damit umgeht und ob man sich davon erholen kann, erzählt das Regiedebüt von Asaph Polonsky auf bemerkenswerte Weise. Denn „Ein Tag wie kein anderer“ ist kein Drama oder eine Tragödie, sondern nähert sich dem Thema von der komischen Seite - und das ganz wunderbar behutsam. Polonsky nimmt seine Figuren ernst und schaut ihnen dabei zu, wie sie angesichts ihres Schmerzes aus dem Ruder und dadurch in die ein oder andere absurde Situation laufen. Der Film erzählt keine große Handlung, sondern folgt Eyal und Vicky ein Stück auf ihrem Weg. Man beobachtet, wie Eyal ausflippt, als er vom Taxifahrer gedemütigt wird, wie er das Drehen eines Joints einfach nicht hinbekommt und wie er bekifft mit einem jungen Kätzchen spielt und Zooler beim Luftgitarrespielen zuschaut. Es sind Momente dabei, in denen man die Verzweiflung der Figuren spüren kann, aber auch wie Leichtigkeit zwischen ihnen entsteht. Oder auch eine große Zärtlichkeit. Und so gelingt „Ein Tag wie kein anderer“ eine aufrichtige Auseinandersetzung mit dem Thema Trauer, die keine einfache Lösung bietet und dabei doch tröstlich ist.

Kirsten Loose

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (38. Woche 2017).